Moin,
nachdem die Umfrage seit November 2008 läuft und sich jeder im Verlauf der Diskussion ein Bild machen konnte, habe ich heute abgestimmt. Mein Urteil lautet, kein Zusammenschluß unter den zur Zeit herrschenden Verhältnissen.
Dafür gibt es natürlich Gründe.
Die Auseinandersetzung der letzten Wochen zwischen den Verbänden und ganz besonders innerhalb des VDSF und seiner Landesverbände gibt ein sehr konfuses Bild wieder. Von einer "einheitlichen" Haltung in ganz zentralen Punkten sind beide Verbände meilenweit entfernt und grade auch die völlig konträren Standpunkte unter den Landesverbänden des VDSF (bspw. Bayern und Nordrheinwestfalen / Schleswig-Holstein) lassen eine Verschmelzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu. Zunächst würde ich mir einen "Einigungsprozess" innerhalb des VDSF wünschen, der auch die Interessen der Angler berücksichtigt und nicht ausschließlich dem Ziel untergeordnet ist, sich als "anerkannter Naturschutzverband und anerkannter Umweltschutzverband" zu profilieren. Ich zitiere aus der Pressemitteilung des VDSF (von Torsten weiter oben verlinkt):
die Achtung vor dem Partner und den handelnden Personen, die große nationale und internationale Achtung der organisierten deutschen Anglerschaft und insbesondere auch der Status als anerkannter Naturschutzverband und anerkannter Umweltschutzverband des VDSF als auch eines verschmolzenen Verbandes müssen unantastbar sein.
Das innerhalb der Verbandsspitze offenbar jede Realitätsnähe fehlt, kann man aus diesem Zitat entnehmen:
So haben wir uns leider über Monate mit Meinungen, Ansichten und insbesondere auch Veröffentlichungen auseinandersetzen müssen, die den guten Geist im Vorfeld einer solchen Fusion immer wieder zerstörten, vom wirklichen Auftrag ablenkten, Nebenschauplätze erzeugten und letztendlich sogar die gute Arbeit der Verhandlungskommission des VDSF und des DAV in Frage stellten.
Mein Eindruck ist eher, dass die "Meinungen, Ansichten und insbesondere auch Veröffentlichungen" nicht ausreichend ausdiskutiert wurden. Plötzlich wird die Verbandspitze mit dem Klientel das sie vertritt konfrontiert und schon wird kritischen Geistern vorgeworfen, den "guten Geist im Vorfeld einer solchen Fusion immer wieder zerstörten, vom wirklichen Auftrag ablenkten, Nebenschauplätze erzeugten" zu wollen. Eine tatsächliche Auseinandersetzung mit den "Meinungen und Ansichten" findet nur sehr schleppend statt.
Den Prozess der Identitätsfindung sollte man unbedingt abwarten. Andernfalls - fürchte ich - kauft man sich mit einer Fusion die Katze im Sack.
Gruß Thorsten