DAFV - Bald nur noch einen Angler-Verband?

DAV-VDSF-Verschmelzung: ja oder nein?

  • Ich bin beim DAV organsiert und bin FÜR den Verbandszusammenschluß!

    Stimmen: 68 17,7%
  • Ich bin beim DAV organsiert und bin GEGEN den Verbandszusammenschluß!

    Stimmen: 81 21,0%
  • Ich bin beim VDSF organsiert und bin FÜR den Verbandszusammenschluß!

    Stimmen: 74 19,2%
  • Ich bin beim VDSF organsiert und bin GEGEN den Verbandszusammenschluß!

    Stimmen: 25 6,5%
  • Ich bin nicht organsiert und bin FÜR den Verbandszusammenschluß!

    Stimmen: 49 12,7%
  • Ich bin nicht organsiert und bin GEGEN den Verbandszusammenschluß!

    Stimmen: 23 6,0%
  • Ist mir EGAL was unsere Fischereiverbände machen...

    Stimmen: 65 16,9%

  • Umfrageteilnehmer
    385
Ich bin ja auch eher der Meinung, das ein großer Verband mehr bringt als zwei kleine ABER das bringt auch nur etwas, wenn die Strukturen bzw. Regelungen, Bestimmungen etc. einigermaßen übereinstimmen. Also ERST Anpassung der Bestimmungen und DANN Fusion. Sicherlich ist das langwieriger und auch mit etwas höheren Kosten verbunden aber das wäre sicherlich der reibungsärmere Verlauf gewesen.
 
Ganz kurz: So lange da irgentjemand nach der Fussion weniger verdient als vorher wird es, in meinen Augen, nicht dazu kommen.
 
Fusion gescheitert! Weiterhin zwei deutsche Anglerverbände.

Die großen Hoffnungen, mit denen die Deligierten des LFV am Wochenende nach Berlin gereist waren, wurden enttäuscht. Bei der Hauptversammlung unseres Dachverbandes VDSF (Verband deutscher Sportfischer) am 17. November wurde die erforderliche ¾-Mehrheit für die Annahme des Verschmelzungsvertrags mit dem DAV (Deutscher Anglerverband) knapp verfehlt, nachdem zuvor die Satzung des neuen DAFV (Deutscher Angelfischerverband) bereits genehmigt worden war. Von der gleichzeitig stattfindenden außerordentlichen Hauptversammlung des DAV konnte das in einer Probeabstimmung erzielte einvernehmliche Votum zur Verschmelzung vermeldet werden.

http://www.lfv-westfalen.de/content/aktuelles/akt_fusion_gescheitert.php
 
Ganz kurz: So lange da irgentjemand nach der Fussion weniger verdient als vorher wird es, in meinen Augen, nicht dazu kommen.

Moin,

ganz ehrlich, ich glaube nicht dass das eine große Rolle gespielt hat bei der Abstimmung. Da gibt es Punkte die bei einer Fusion eine wesentlich größere Rolle spielen. Auch wenn die Eitelkeiten eines Hr. Mohnert hinlänglich bekannt sind und auch -zumindest in der Vergangenheit - zum Scheitern der Fusionsverhandlungen geführt haben, ist das am vergangenen Samstag sicher nicht der Hauptgrund für das Abstimmungsergebnis gewesen.

Was ich allerdings noch weniger verstehe ist das Abstimmungsergebnis zur neuen Satzung. Wie kann man einem Satzungsentwurf zustimmen, der ganz wesentliche Elemente für die Verbandsarbeit derart unklar definiert und das Hauptanliegen eines Anglerverbands - die Interessenvertretung von Anglern - nur am Rande streift?
Hier für Interessierte nochmal der Satzungsentwurf (eine aktuellere Variante kenne ich leider nicht -falls es eine geben sollte).

Unter "Aufgaben" steht bezeichnenderweise erst unter Punkt e:

e. Die Pflege der Angelfischerei im Sinne einer verantwortlichen, waidgerechten und der guten fachlichen Praxis entsprechenden Ausübung zur ausgewogenen Nutzung der heimischen Fischbestände.

Das es grade in diesem Punkt zwischen DAV und VDSF (und innerhalb des VDSF bei den Landesverbänden) immense Meinungsunterschiede gibt, hat die Klärung der Frage was wird unter "Pflege der Angelfischerei" überhaupt verstanden, oberste Priorität.
Innerhalb der Anglerschaft gibt es dazu natürlich auch Meinungen die sich in den Verbandszielen wiederspiegeln müssen. Offenbar ist genau das nicht geschehen. Die Quittung über dieses Versäumnis spiegelt sich in der gescheiterten Abstimmung wider. Schließlich ist es schwer zu vermitteln, dass zwar darüber abgestimmt werden soll, dass das neue Schiff endlich in See stechen soll, über den Kurs aber keine oder nur mangelhafte Abstimmung mit den Passagieren erfolgt ist.

Gruß Thorsten
 
Nun, vorerst gescheitert, schreibt der VDSF da in seiner Überschrift. Das erinnert mich immer ein wenig an die Fusion der Länder Berlin und Brandenburg. Das Thema kocht auch alle paar jahre wieder hoch.
Es ist also niemals auszuschließen, dass es doch noch zu einer Vereinigung der beiden Anglerverbände kommt. Deshalb würde ich nicht unbedingt von einem Scheitern reden.
Gruß
 
Der DAV hat doch sehr gut verhandelt und das war bislang eins der Probleme für das Scheitern bei den VDSF Verbänden.

Ich finde es gut das nun die Abstimmung beim VDSF positiv gelaufen ist und hoffe, dass die DAV Verbände bei ihrer Zustimmung bleiben.

:prost
Jürgen,

versteh mich nicht falsch. Ich finde es gut und wichtig dass Deutschlands organisierte Angler eine vereinigte Interessenvertretung haben sollen, eine starke Lobby in Berlin und Brüssel. Aber bei allen Verhandlungen über die Verbandsvereinigung, allem Gestreite über Posten und Einfluss sind aus meiner, und nicht nur meiner, Sicht wesentliche Punkte nicht zufriedenstellend geklärt.

Im neuen Statut des zukünftigen DAFV ist keine eindeutige und belastbare Aussage zum Fortbestehen des DAV-Gewässerfond getroffen wurden und zweitens keine zufriedenstellende Aussage ob eine gewisse Freizügigkeit im Rücksetzverhalten, selektive Entnahme, etc. wie bislang beim DAV gehandhabt weiterhin zulässig sein wird!

Ich hege starke Befürchtungen das es solche Regelungen in Zukunft nicht mehr geben wird!
4.5.1. Aneignen und Zurücksetzen gefangener Fische
Der Angler hat sofort nach dem Fang eines maßigen Fisches zu entscheiden, ob er diesen zurücksetzen oder sich aneignen und verwerten will. Soll der Fisch zurückgesetzt werden, so hat dies unmittelbar nach dem Lösen des Hakens zu geschehen. Fische, die entnommen und verwertet werden sollen, sind unmittelbar nach dem Fang waidgerecht zu töten oder vorübergehend, längstens bis zum Ende des Fangtages, zu hältern. Fische, die zurückgesetzt werden sollen oder müssen, sind nach Möglichkeit nicht zu keschern oder anders als mit nassen Händen zu berühren. Das gezielte Angeln auf kapitale Fische, mit dem ausschließlichen Ziel Maße und Masse der gefangenen Fische zu dokumentieren und sie anschließend ins Gewässer zurückzusetzen, widerspricht der guten fachlichen Praxis in der Fischerei und ist daher nicht statthaft.
Quelle: Gewässerordnung Landesanglerverband Brandenburg
 
Hallo Andreas, da will ich dir natürlich nicht widersprechen. Der DAV ist ein eindeutiger Angler Verband und der VDSF ist ein Angler Verband mit starken Naturschutz / Tierschutz Ambitionen. Dies liegt sicherlich an den Ursprüngen der Verbände, der VDSF im Westen der BRD und der DAV im Osten.
Hier im Westen war schon vor der Wende der Natur und Umweltschutz ein großes Thema. Daher hat der VDSF sich versucht als der Anglerverband darzustellen der auch den Natur und Umweltschutz hochhält.
Natürlich ist einiges blödes Zeug was in den Gesetzen steht oder aber keiner weiß richtig was erlaubt ist, z.B. Setzkescher und releasen. Bei dem releasen steht einmal die Vorschrift das ich jeden massig gefangenen Fisch entnehmen muss aber eben auch das ich den Fisch einer vernünftigen Verwertung zuführen muss.
Solche Widersprüche kann nur ein starker Verband ausräumen.

Zu guter letzt ich hoffe das euch die Gewässer bleiben im Osten und ich evtl. wenn ich bei euch zu Besuch bin auch dort fischen darf. Wäre toll - mal sehen was rauskommt.
 
Im neuen Statut des zukünftigen DAFV ist keine eindeutige und belastbare Aussage zum Fortbestehen des DAV-Gewässerfond getroffen wurden und zweitens keine zufriedenstellende Aussage ob eine gewisse Freizügigkeit im Rücksetzverhalten, selektive Entnahme, etc. wie bislang beim DAV gehandhabt weiterhin zulässig sein wird!

Ich hege starke Befürchtungen das es solche Regelungen in Zukunft nicht mehr geben wird!
Quelle: Gewässerordnung Landesanglerverband Brandenburg
Warum sollte oder wie könnte ein Bundesverband belastbare Aussagen zu den Gewässerfonds seiner Mitglieder machen?
Der Bundesverband hat darauf weder im Guten noch im Schlechten einen Einfluss.

Mit den Entnahmebedingungen ist es doch ganz genauso. In den VDSF-Bundesländern gibt es seit Jahrzehnten vollkommen unterschiedliche Fischereigesetze. Der Bundesverband macht diese nicht! Dafür sind die Länderregierungen zuständig.
Auf diese Landesgesetzgebung versuchen die Landesverbände Einfluss zu nehmen, der Bundesverband hat da nichts zu sagen. Der setzt eine Ebene weiter oben an, beim Bund und in Brüssel.

Amanita
 
Der setzt eine Ebene weiter oben an, beim Bund und in Brüssel.

In meinen Augen sind das absolute Nichtsnutze.Was haben die denn Bundes/EU-weit bewirkt?
Die sollten sich mal für ihre Beitragszahler einsetzen.Und erst dann um Naturschutz kümmern.Welche Lobby haben denn Angler in Deutschland?

Möglichst vorschnell für Verbote eintreten ist deren(VDSF) Denkweise.Ich hör jetzt lieber auf...


Gruß Jörg
 
Warum sollte oder wie könnte ein Bundesverband belastbare Aussagen zu den Gewässerfonds seiner Mitglieder machen?
Der Bundesverband hat darauf weder im Guten noch im Schlechten einen Einfluss.
siehe:
Die Landesverbände verpflichten sich, stets darauf hin zuwirken, dass das vom Verband gesetzte Recht von ihren Mitgliedern beachtet wird.
Quelle: Satzungsentwurf DAFV
"wir sind ja im VDSF 4mal so viele und machen mit denen vom DAV eh was wir wollen"
Quelle: Reiner Stoof VDSF Hamburg auf der VDSF-HV 2012

Das macht mir Angst! :eek:

Mit den Entnahmebedingungen ist es doch ganz genauso. In den VDSF-Bundesländern gibt es seit Jahrzehnten vollkommen unterschiedliche Fischereigesetze. Der Bundesverband macht diese nicht! Dafür sind die Länderregierungen zuständig.
Auf diese Landesgesetzgebung versuchen die Landesverbände Einfluss zu nehmen, der Bundesverband hat da nichts zu sagen. Der setzt eine Ebene weiter oben an, beim Bund und in Brüssel.

Amanita
Es geht ja nicht um die Landesfischereigesetze sondern um die Vor- und Maßgaben die eventuell vom Bundesverband vorgegeben werden und dann von den Landesverbänden umgesetzt werden müssen. Wir haben hier eine gemeinsame Gewässerordnung pro Landesverband, ihr habt das ja pro Gewässer/Verein! Das die Vorstellungen zur Fischentnahme sich im VDSF und im DAV teilweise konträr gegenüber stehen dürftest du ja auch wissen. Übrigens hört man munkeln dass die designierte DAFV-Präsidentin Frau Dr. Happach-Kasan Positionen zur Angelfischerei vertritt die denen des zurückgetretenen bayerischen VDSF-Präsidenten Manfred Braun sehr nahestehen. Soll heißen: Spaß am Angeln ist kein sinnvoller Grund das Angeln auszuüben, rigide Maßregeln der Angler beim zurücksetzen, nur organisierte Angler wichtig,Angeln nur zu Ernährungszwecken, Tierschutz für den Verband wichtiger als Angeln, etc.
 
Übrigens hört man munkeln dass die designierte DAFV-Präsidentin Frau Dr. Happach-Kasan Positionen zur Angelfischerei vertritt die denen des zurückgetretenen bayerischen VDSF-Präsidenten Manfred Braun sehr nahestehen. Soll heißen: Spaß am Angeln ist kein sinnvoller Grund das Angeln auszuüben, rigide Maßregeln der Angler beim zurücksetzen, nur organisierte Angler wichtig,Angeln nur zu Ernährungszwecken, Tierschutz für den Verband wichtiger als Angeln, etc.

Es wäre sehr verwunderlich und für den Verband ganz sicher schädlich, wenn seine neue Präsidentin Positionen vertreten würde, die dem Grundgesetz ( Artikel 20 a) widersprechen ...

Dass bis heute einige Petrijünger das Tierschutzgesetz für eine Spaßveranstaltung halten, ist mehr als befremdlich. Was auf der Basis der heutigen Rechtssprechung möglich ist, hat der EuGMR mit dem Urteil zur Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften gezeigt. Grundstückseigentümer dürfen inzwischen die Jagd auf ihren Grundstücken unter bestimmten Voraussetzungen verbieten lassen. Was glaubst Du, steht der Anglerschaft ins Haus, wenn Tierschutzverbänden unter Rot-Grün demnächst das Verbandsklagerecht gesetzlich zugesprochen wird? Allein die C&R-Diskussionen nicht nur in diesem Forum bieten genug Munition, um der Anglerschaft auf juristischem Wege gehörige Knüppel in die Beine zu werfen. Wenn Du Verantwortlichen, die genau das begriffen haben und entsprechend agieren, daraus einen Vorwurf machen willst, stehst Du im Abseits.

Viele Grüße

Lars
 
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