Udo11
Petrijünger
Hallo ,
dann hier mal die kurze Zusammenfassung der Tour:
1. Tag
Los ging es am 5.9.12 09.00 Uhr ab Moskau-Sheremetjevo mit einem Suchoi-Superjet von Aeroflot (der kürzlich mal bei einer Präsentation zerschellt ist). Nach Zwei Stunden landeten wir aber ohne Probleme in Astrachan.
Dort wurden wir bereits erwartet und weiter ging es mit einem russischem Kleinbus Richtung Delta, ca. 1 Stunde gen Süden. Unterwegs wurde ein bisschen gebunkert, Bier, Zigaretten und Melonen (die Gegend ist auch durch die besten Melonen Russlands bekannt). Der letzte Abschnitt wurde dann mit Booten binnen einer halben Stunde bewältigt. Im Delta night flight wird man dann immer mit einem Kaviarbroot (mittlerweile vom Hecht) und natürlich Wodka begrüßt.
Zimmer beziehen, Ausrüstung auspacken und verteilen (wir hatten einigen Neulinge dabei), Mittagessen und dann sollte die erste Erkundungstour unternommen werden.
Zu zweit besetzten wir die in die 7-8m langen schmalen Boote mit 15 PS Außenborder, gesteuert durch einen Guide, oder Jäger, wie sein typisch russischer Titel dort lautet (den man schon wegen der Orientierung wirklich braucht).
Auch durch ein aufziehendes Gewitter ließen wir uns nicht abschrecken.
Allerdings mussten wir trotzdem erst mal einen kräftigen Guss nehmen, aber warme Luft und starker Wind trockneten uns bereits während der Überfahrt zu den Angelplätzen. Der Weg führt zunächst durch immer schmaler werdende, alleeähnliche, trübe Flussarme, dann durch immer enger werdende Gassen im meterhohem Schilf, die sich ab und an zu seerosen- oder lotusbewachsenen Lichtungen öffnen.
Nach etwa 45 Minuten tut sich dann das Tor auf und man ist da eine unendliche Wasserfläche mit einer Vielzahl kleinerer und größerer Schilfinseln, und hier und da ein Teppich aus Wasserpflanzen.
Die Wassertiefe liegt meist um 50 cm und das Wasser ist klar. An diesem Tag war das allerdings aufgrund der aufgewühlten See nicht so deutlich. Und der Blick zum Himmel verhieß auch nichts gutes, rundum schwarz, häufig Schleier darunter. Aber erstaunlicherweise hatten wir im weiteren Glück, zumindest was das Wetter betraf, und blieben trocken.
Aber die Fische schienen vom Gewitter mehr beeindruckt, lediglich 4 kleine Hechte und ein paar Barsche, die wir, was den deutschen Angler freuen wird, auch alle wieder zurücksetzten.
Irgendwie gelang uns dann, schon bei schwachem Licht, weiter die Flucht vor den Regenwolken, die sich aber dann, kaum das wir die Lodge erreicht hatten, kräftigst entluden.
Der Abend war dann recht lang, denn schließlich musste die achtköpfige Gruppe (3 Deutsche, 3 Russen, 1 Türke und 1 Kalmücke), erst mal Bekanntschaft schließen, natürlich bei Wodka und Bier.
Allerding war das, auch all die weiteren Tage, sehr gemäßigt. Ich habe da auch schon andere Erfahrungen gemacht.
2.Tag
05.20 Uhr aufstehen, Spiegelei zum Frühstück und auf zum Anleger. Der Jäger war zwar da, aber wir hatten kein Benzin. Bis das Problem geregelt war, es wurden Reste aus den Tanks anderer Boote zusammengekippt, verstrichen so etwa 40 Minuten, aber dann ging es doch los, durch den frischen, leicht nebligen Morgen.
Und dann sollte es auch schon deutlich erfolgreicher werden, als beim Test. Bis Mittag fingen wir 10 Hechte zwischen 1,5 und 2,5 kg (sicher auch noch mal so viele kleinere, die wir zurücksetzten) und etwa so viele Barsche um 500g, wobei mein türkischer Freund, absoluter Neuling, etwas erfolgreicher war. Er benutzte ausschließlich einen etwas größeren Skitter Popper, während ich doch sehr viel herumexperimentierte, Popper, Walker, flachlaufende Wobbler, Spinner, Blinker, alle möglichen Größen.
Übrigens war das auch auf den anderen Booten bei den Neulingen, denen wir nur einige Köder gegeben hatten und die nichts wechselten, so ähnlich. Und ich hätte doch eigentlich gedacht, dass bei aufgewühlter See, der Wind war wieder recht stark, Oberflächenköder doch weniger effektiv sein sollten?
Der Fang ging diesmal in die Küche und zum Räuchern.
Nach dem Mittagessen sind wir sofort wieder raus. Einige gönnten sich aber auch einen Mittagsschlaf, denn so früh aufzustehen ist eigentlich nichts für Moskauer (man arbeitet da von Zehn bis Sieben).
Geangelt wurde Zwischen Schilfinseln oder auch auf einer Riesenfreifläche neben Pflanzenteppichen.
Ausbeute: 5 Hechte bis 2 kg, 25 Barsche bis 600g und zwei räuberische Rotfedern. Nicht dass Ihr denkt, ich hätte eine Wurm an den Haken gemacht, nein, die sind auf einen mittleren Walker angesprungen.
Es gab ordentlich Nachschub für die Räucherkammer. Wobei mich der reichliche Barsch freute, da der, frisch geräuchert, bei Familie und Freunden am besten ankam. Ich habe dort eigentlich nie festgestellt, dass ich Barsch und Hecht durch die Köder selektieren kann. Man fängt ordentliche Hechte auf kleine Spinner und Miniwobbler, Barschbabys auf dicke Popper.
Im vergangenen Jahr hatte ich, auch auf Anraten großer deutscher Spezis, sehr große Köder (auf die ich gar nix gefangen habe) und schweres Gerat mitgenommen, zumindest für Spinning Unsinn. Ich konnte keinerlei Zusammenhang zwischen Köder- und Fanggröße feststellen.
Auch die Köderführung schien eine untergeordnete Rolle zu spielen. Während ich bemüht war, jeweils alles dazu angeeignete akkurat umzusetzen, pflügte mein türkischer Freund mit seinem Popper einfach zügig monoton durchs Wasser. Trotzdem fing er manchmal mehr.
Übrigens, wer es noch nicht probiert hat (und ich kannte das vorher eigentlich auch nicht und selbst alte Profis sahen mich im Vorjahr bei der Frage nach Poppern hilflos an), Hechtattacken auf Oberflächenköder sind was ganz besonderes, haben eine gewaltige Wucht und Dynamik. Dagegen ist alle unter Wasser ein zartes Zupfen.
p.s. Hier erst mal Pause. Und eigentlich hatte ich einige Fotos dazwischen gesetzt, die ich aber wohl extra hochladen muss. Folgt später.
dann hier mal die kurze Zusammenfassung der Tour:
1. Tag
Los ging es am 5.9.12 09.00 Uhr ab Moskau-Sheremetjevo mit einem Suchoi-Superjet von Aeroflot (der kürzlich mal bei einer Präsentation zerschellt ist). Nach Zwei Stunden landeten wir aber ohne Probleme in Astrachan.
Dort wurden wir bereits erwartet und weiter ging es mit einem russischem Kleinbus Richtung Delta, ca. 1 Stunde gen Süden. Unterwegs wurde ein bisschen gebunkert, Bier, Zigaretten und Melonen (die Gegend ist auch durch die besten Melonen Russlands bekannt). Der letzte Abschnitt wurde dann mit Booten binnen einer halben Stunde bewältigt. Im Delta night flight wird man dann immer mit einem Kaviarbroot (mittlerweile vom Hecht) und natürlich Wodka begrüßt.
Zimmer beziehen, Ausrüstung auspacken und verteilen (wir hatten einigen Neulinge dabei), Mittagessen und dann sollte die erste Erkundungstour unternommen werden.
Zu zweit besetzten wir die in die 7-8m langen schmalen Boote mit 15 PS Außenborder, gesteuert durch einen Guide, oder Jäger, wie sein typisch russischer Titel dort lautet (den man schon wegen der Orientierung wirklich braucht).
Auch durch ein aufziehendes Gewitter ließen wir uns nicht abschrecken.
Allerdings mussten wir trotzdem erst mal einen kräftigen Guss nehmen, aber warme Luft und starker Wind trockneten uns bereits während der Überfahrt zu den Angelplätzen. Der Weg führt zunächst durch immer schmaler werdende, alleeähnliche, trübe Flussarme, dann durch immer enger werdende Gassen im meterhohem Schilf, die sich ab und an zu seerosen- oder lotusbewachsenen Lichtungen öffnen.
Nach etwa 45 Minuten tut sich dann das Tor auf und man ist da eine unendliche Wasserfläche mit einer Vielzahl kleinerer und größerer Schilfinseln, und hier und da ein Teppich aus Wasserpflanzen.
Die Wassertiefe liegt meist um 50 cm und das Wasser ist klar. An diesem Tag war das allerdings aufgrund der aufgewühlten See nicht so deutlich. Und der Blick zum Himmel verhieß auch nichts gutes, rundum schwarz, häufig Schleier darunter. Aber erstaunlicherweise hatten wir im weiteren Glück, zumindest was das Wetter betraf, und blieben trocken.
Aber die Fische schienen vom Gewitter mehr beeindruckt, lediglich 4 kleine Hechte und ein paar Barsche, die wir, was den deutschen Angler freuen wird, auch alle wieder zurücksetzten.
Irgendwie gelang uns dann, schon bei schwachem Licht, weiter die Flucht vor den Regenwolken, die sich aber dann, kaum das wir die Lodge erreicht hatten, kräftigst entluden.
Der Abend war dann recht lang, denn schließlich musste die achtköpfige Gruppe (3 Deutsche, 3 Russen, 1 Türke und 1 Kalmücke), erst mal Bekanntschaft schließen, natürlich bei Wodka und Bier.
Allerding war das, auch all die weiteren Tage, sehr gemäßigt. Ich habe da auch schon andere Erfahrungen gemacht.
2.Tag
05.20 Uhr aufstehen, Spiegelei zum Frühstück und auf zum Anleger. Der Jäger war zwar da, aber wir hatten kein Benzin. Bis das Problem geregelt war, es wurden Reste aus den Tanks anderer Boote zusammengekippt, verstrichen so etwa 40 Minuten, aber dann ging es doch los, durch den frischen, leicht nebligen Morgen.
Und dann sollte es auch schon deutlich erfolgreicher werden, als beim Test. Bis Mittag fingen wir 10 Hechte zwischen 1,5 und 2,5 kg (sicher auch noch mal so viele kleinere, die wir zurücksetzten) und etwa so viele Barsche um 500g, wobei mein türkischer Freund, absoluter Neuling, etwas erfolgreicher war. Er benutzte ausschließlich einen etwas größeren Skitter Popper, während ich doch sehr viel herumexperimentierte, Popper, Walker, flachlaufende Wobbler, Spinner, Blinker, alle möglichen Größen.
Übrigens war das auch auf den anderen Booten bei den Neulingen, denen wir nur einige Köder gegeben hatten und die nichts wechselten, so ähnlich. Und ich hätte doch eigentlich gedacht, dass bei aufgewühlter See, der Wind war wieder recht stark, Oberflächenköder doch weniger effektiv sein sollten?
Der Fang ging diesmal in die Küche und zum Räuchern.
Nach dem Mittagessen sind wir sofort wieder raus. Einige gönnten sich aber auch einen Mittagsschlaf, denn so früh aufzustehen ist eigentlich nichts für Moskauer (man arbeitet da von Zehn bis Sieben).
Geangelt wurde Zwischen Schilfinseln oder auch auf einer Riesenfreifläche neben Pflanzenteppichen.
Ausbeute: 5 Hechte bis 2 kg, 25 Barsche bis 600g und zwei räuberische Rotfedern. Nicht dass Ihr denkt, ich hätte eine Wurm an den Haken gemacht, nein, die sind auf einen mittleren Walker angesprungen.
Es gab ordentlich Nachschub für die Räucherkammer. Wobei mich der reichliche Barsch freute, da der, frisch geräuchert, bei Familie und Freunden am besten ankam. Ich habe dort eigentlich nie festgestellt, dass ich Barsch und Hecht durch die Köder selektieren kann. Man fängt ordentliche Hechte auf kleine Spinner und Miniwobbler, Barschbabys auf dicke Popper.
Im vergangenen Jahr hatte ich, auch auf Anraten großer deutscher Spezis, sehr große Köder (auf die ich gar nix gefangen habe) und schweres Gerat mitgenommen, zumindest für Spinning Unsinn. Ich konnte keinerlei Zusammenhang zwischen Köder- und Fanggröße feststellen.
Auch die Köderführung schien eine untergeordnete Rolle zu spielen. Während ich bemüht war, jeweils alles dazu angeeignete akkurat umzusetzen, pflügte mein türkischer Freund mit seinem Popper einfach zügig monoton durchs Wasser. Trotzdem fing er manchmal mehr.
Übrigens, wer es noch nicht probiert hat (und ich kannte das vorher eigentlich auch nicht und selbst alte Profis sahen mich im Vorjahr bei der Frage nach Poppern hilflos an), Hechtattacken auf Oberflächenköder sind was ganz besonderes, haben eine gewaltige Wucht und Dynamik. Dagegen ist alle unter Wasser ein zartes Zupfen.
p.s. Hier erst mal Pause. Und eigentlich hatte ich einige Fotos dazwischen gesetzt, die ich aber wohl extra hochladen muss. Folgt später.
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