Teichwirtschaft, Forellen , Futter

theduke

Dackel Fischer
In allen Angelforen ist immer wieder folgendes zu lesen.
Forellen darf man nicht mit Mais (an)füttern.
Sie vertragen diese Kost nicht, der Mais quillt im Magen-Darmtrakt auf, es kommt zu Verstopfungen und die Forelle stirbt elend.
Ich halte von solchen Äußerungen gar nichts mehr.
Klar man sollte folgendes unbedingt beachten.
1. Dosenmais macht den Forellen gar nichts aus, denn dieser qillt nicht mehr
2. Hartmais, wenn man damit Forellen füttert oder anfüttert, muß unbedingt einmal aufgekocht und danach ca 2 Std sieden lassen, und über Nacht mit der Resthitze langsam abkühlen.

Hartmais den man für Karpfen ansetzt, also nicht kocht, sondern nur quellen und gären lässt, eignet sich nicht dafür.

Wie sieht es nun aber mit dem füttern auf Forellen aus, die man in seinem Teich hat? Kann man Forellen mit Mais oder Weizen usw. füttern und artgerecht ernähren?
Forellen sind doch "Räuber" und benötigen fleischliche Kost.
Ja sie sind Räuber, und Nein, sie kommen auch mit einem Großteil Pflanzenkost zurecht.

Ich kam durch 2 Dinge zu meiner Futterumstellung in meinem Teich.
1. Ich sah auf irgend einem Regional TV Sender einen Beitrag über Aquakultur und Forellenaufzucht. Dort wurde deutlich gezeigt das sich die Magen und Darmflora bei Salmoniden auf planzliche Kost ein/umstellen kann.
2. Mein Teichverpächter sagte mir 2016 schon, als er sein Teich selber noch bewirtschaften konnte, hatte er seine Forellen nur mit Hafer, Gerste und Weizen gefüttert. Ok, ich wollte das nicht so recht glauben.

2016 übernahm ich den Teich, setzte Forellen , und fütterte bisher nur Forelli.
Hier aber mal die Futterpreise.
Vor 15 Jahren kostete der 25kg Sack noch 18.-€, vor 10 Jahren noch 26.-€, dann 2016 kostete er schon 36.- und vor 1 Monat sogar 38,50.- Euronen, 2019 steigt er sicher auf 39.- hoch.
Sorry aber da hört das Hobby auf, denn so kann sich der Teich nicht mehr selber tragen.
Forellen nur mit Mais und Weizen zu füttern geht zwar, doch wo bleibt der Geschmack und die Ω3-Fette?
Ich reduzierte mein Forelli seit Anfang Dez. 2018 auf 30% , die restlichen 70% sind eine 1:1 Mischung aus gekochtem Mais und Weizen.
Bisher habe ich noch keine abgemagerten oder gestorbenen Forellen gesehen.
Ist es nicht zu aufwendig, alle paar Tage Weizen und Mais abzukochen?
Nein, denn ich habe etwa (absichtlich Angabe in Liter) 6 Liter Weizen und 6l Mais gar gekocht, danach in Eimern umgefüllt, mit Wasser bedeckt, so gärt beides zwar, verdirbt aber nicht. Mit der Kelle die tägliche Portion entnommen, mit frischem Wasser abgespühlt, so gibt es keine Probleme.

Oben schrieb ich: Es sollte, weder der Forellenangler, noch der Teichbesitzer, kein einfach gequollenen Hartmais benutzen.
Das stimmt zwar, doch ich habe 2018, nach dem Urlaub nicht abgekochten Hartmais (der 2 Monate lang gegoren war) nach und nach an meine Karpfen verfüttert, und meine Forellen hatten damit gar keine Probleme.

Wie füttere ich?
Ich füttere täglich zuerst meine 30% Forelli, und warte bis diese aufgenommen wurden. Erst danach werfe ich die Mais/Weizenmischung nach und nach in den fressenden Schwarm.
Anders herum wäre es Kontraproduktiv, denn wären die Forellen durch pflanzliche Kost gesättigt, bliebe das teure Forelli ggf. unangetastet.

Wie kocht man Mais und Weizen?
Bitte getrennt. Die Menge an Weizen mit der doppelten Menge Wasser aufsetzen, langsam zum kochen bringen, Herd abschalten und über Nacht abkühlen lassen. Mit Wasser bedeckt in einem geschlossenen Eimer füllen und kühl stellen (Keller)
Hartmais das gleiche, nur sollte dieser so 3 - 4 Std leicht köcheln, danach alles wie bei dem Weizen.
Vorsicht, wenn es gärt, riecht es gewaltig.
Tägliche Futtermenge mit einer Kelle entnehmen, und abspülen.
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