Hallo Spaik,
Das Thema ist mir bislang noch nicht aufgefallen, aber Wolfi hat mich darauf aufmerksam gemacht, weil ich selber ein Schlauchboot-Benutzer bin.
Es gab ja schon ein paar gute Tipps und ich möchte gerne noch ein paar Erfahrungswerte beisteuern:
Ich stand vor ca. 5 Jahren vor der Entscheidung mir ein Boot an zu schaffen und habe mir nach langem hin und her bei Ebay ein Boot für 60€ ergattert. Das ist so ein richtiges „Badeschlauchboot“, aber für mich und meine Nutzung genau das Richtige. Der unschlagbar günstige Preis ist schon mal eines der Hauptargumente für ein Schlauchboot. Außerdem ist es auch alleine gut zu handeln und wiegt nur 20kg, platzsparend in der Lagerung und schnell aufgepumpt ist das Teil auch, z.B. mit einer Pumpe für den Zigarettenanzünder. Schon ist man einsatzbereit. Ich habe ein Boot, das ca. 3,50m lang ist und das reicht für 2 Mann samt Spinngerödel aus. Ich setze mein Schlauchboot hauptsächlich zum Schleppen ein. Meine beiden Ruten klemme ich mir dabei hinter meinen Sitz, dann sind sie immer griffbereit. Die Ruten sollten dann aber min 2,70m haben, sonst kommt die Schnur mit den Paddeln ins Gehege!
Die Original-Paddel verwende ich nicht mehr, weil die mir etwas zu kurz waren. Ich habe von einem Bekannten für eine Kiste Bier 2 Holzpaddel erstanden, die wesentlich besser geeignet sind als die mitgelieferten. Mein Boot findet seinen Einsatz auf einem 12ha See, wie schon beschrieben hauptsächlich beim Schleppen. Ab und zu verwende ich es auch um mit Köfi an einer kleinen Inseln, die vom Ufer nicht befischbar ist, zu ankern und zu angeln.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die ich nicht verschweigen möchte:
Stehend angeln ist im Schlauchboot eine Wackelpartie, wegen des luftgefüllten Bodens ist die Sache nämlich recht kippelig. Abhilfe habe ich mir mit einer Siebdruckplatte geschaffen, die ich in den Fußraum lege. Damit ist es besser, aber längere Zeit im Stehen zu spinnen ist in einem solchen Schlauchboot kein Vergnügen.
Spinnen im Sitzen ist nur bedingt zu empfehlen und recht umständlich, schon alleine das Auswerfen macht keinen Spaß. Wenn Du eine kurze Rute mit max. 2m hast, geht es noch besser, aber da ich meist Spinnruten mit 2,70m verwende ist das sitzend Spinnen eine reine Notlösung für ein paar Würfe. Außerdem dreht sich das Boot beim Einholen immer Richtung Köder, va. bei Ködern mit hohem Widerstand. Ein schlanker Blinker oder Gufi geht da noch eher, ein Wobbler oder Spinner ist dagegen alle andere als optimal zu führen.
Schlauchboote sind sehr windanfällig und verdriften dann ziemlich schnell. Das liegt in der Bauart, weil ein Schlauchboot ja nur auf der Wasseroberfläche treibt und keinen nennenswerten Tiefgang aufweist und außerdem über keinen Kiel verfügt.
Wenn man sich darüber im Klaren ist, dass ein Schlauchboot nicht mit einem richtigen GFK-Boot mithalten kann, dann ist es aber durchaus eine Alternative. Außerdem ist mein Boot so geräumig, dass ich die meine 4 Kinder und meine Frau mitnehmen kann. Dann hat halt mein Angelzeug keinen Platz mehr, aber ein Ausflug mit der Familie ist mit dem Schlauchboot auch schön und man kann auch mal an weiter entfernte Gewässer das Boot mitnehmen und schnell aufpumpen. Das was Du Dir ausgeguckt hast ist ja schon eine etwas bessere Alternative als das was ich nutze. Aber für mich passt das im Moment und parallel halte ich die Augen offen, ob ich nicht irgendwann mal an ein günstiges gebrauchtes GFK-Boot komme. Bis dahin komme ich so auf jeden Fall ganz gut klar.