Welse in dieser Größenordnung (um die 100 Pfund) habe ich je nach eingesetzter Montage schon in vier oder fünf Minuten über die Bordwand des Bootes hieven können (im vorliegenden Fall wurde ja auch vom Boot gefischt). Je nach Gewässer, Strömung, Hindernissen, Schnurstärke und evtl. Hilfe von Kollegen sollte so ein Fisch innerhalb 20-30 Minuten spätestens gelandet sein (entsprechende Montage vorausgesetzt).
Mein bisher längster Drill ging aufgrund extrem schwieriger Umständen dreieinhalb Stunden. In dieser Zeit war ich trotz meiner kräftigen Statur (186cm, 100kg) mehrmals fast am Ende meiner Kräfte, jedoch war die Landung, da ich von Land aus fischte und kein Boot zu Hilfe nehmen konnte, sehr schwierig. Danach lag ich drei Tage im Hotelzimmer mit einem kräftigen Muskelkater (am extremsten im Hintern...). Warum ich das erzähle bzw. was ich damit sagen will: aus diesem Grunde wage ich zu behaupten, dass jemand einen
richtigen Drill niemals dreimal so lange, also zehneinhalb Stunden durchhalten kann - es sei denn er wechselt sich mit einem Kollegen z.B. alle zwei Stunden ab. Und zudem, ein (derart vollgefressener) Wels dürfte auch niemals die Kraft und die "Luft" dazu haben solange einem gestandenem Angler zu wiederstehen. Und schon gar nicht mit einer "geflochtenen
20 Millimeter dicken Schnur"... Zusammengefasst, ein Fisch des Lebens der wiedermal durch Übertreibungen noch einzigartiger gemacht werden sollte, was eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre...