Wenn man das fischen mit Kunstködern auf Rapfen in einem Wort beschreiben sollte,fällt mir dazu folgendes ein, pures Adrenalin. Wenn es einen einmal gepackt hat,den lässt es nie wieder los.
Aufgebogene und gebrochene Drillinge,gehören genauso zur Tagesordnung, wie zerlegte Ruten,abgerissene Vorfächer und gesprengte Hauptschnüre.Nicht zu vergessen,das innen Leben mancher Rollen,die unter der Belastung eines grossen Strömungsrapfens,nach geben.Dabei spreche ich nicht von der falschen Vorbereitung und zusammen Stellung der Gerätschaft,sonder weise auf die geballte Kraft hin, die ein Rapfen beim Angriff entwickeln kann.Hechtbisse oder das bekannte Zandertocken am Grund,das man im Handegelenk verspürt, stehen in keinem Verhältnis zur einer kraftvollen und brutalen Attacke, eines kräftigen Strömungsrapfens.
Während anfang der 90er Jahre die Rapfenpopulation noch mancher Orts in den Kinderschuhen steckte,kann man heut zu Tage an zahlreichen Gewässern von einer wahren Rapfenexplosion sprechen.Aufgrund der wenigen natürlichen Feinde und der relativ seltenen Entnahme,im Gegensatz zum Zander, gedeihen die Rapfenbestände prächtig und sind mancher Orts auf dem Vormarsch,dem Hecht und Zander den Rang ab zu laufen.Gerade die grossen bekannten Flüsse wie die ODER,ELBE,RHEIN,WESER,HAVEL und die SPREE,weisen einen phänomenalen Bestand auf.
Mit der Berliner Havel,der Spree und nicht unweit von Berlin der ODER,kann ich gleich auf drei interessante Gewässer zurück greifen.Jedes dieser Gewässer ist auf seine Weise einzigartig und birgt manches Grossrapfenpotenzial mit sich.
Den richtigen Riecher bewiesen und mit einem kräftigen Oder-Rapfen belohnt worden.
Rapfen gelten als hervorragende Augenjäger,die das schnell strömende Wasser lieben.Wehranlagen,Schleusenausläufe und Buhnenköpfe ziehen die silbernen Torpedos magisch an.Wie bei jedem Wasserräuber,gilt auch hier die Devise,aus dem Hinterhalt den Überraschungsmoment nutzen.Neben den drei genannten HOT SPOTs,gibt's zahlreiche andere,die der Rapfen für ein erfolgreiches zuschlagen benötigt.Brückenpfeiler,Brückenschatten,abfallende Kanten,Hindernisse im Wasser die den normalen Verlauf der Strömung brechen.Entlang von Spundwänden und Strömungskanten patrolieren sie entlang,auf der Suche nach Fressbaren.Selbst vorbei fahrende Binnenschiffe die das Wasser stark verwirbeln,werden als Deckung dazu genutzt,sich vorsichtig an den Schwarm heran zu pirschen,um anschliessend den nächsten Angriff ein zu leuten.
Es versetzt mich immer wieder in staunen,wie gut die Wahrnehmung der Rapfen ist.Im Schaum umsäumten Schleusenauslauf,aus den gewaltige Wassermassen heraus schiessen,werden selbst wenige Zentimeter grosse Brutfische wahrgenommen,bei den das menschliche Auge bereits versagt.Neben den zahlreichen genannten HOT SPOTs,gibt es einen weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal.....den Oberflächenangriff eines Rapfens. Spektakuläre und brutal zu gleich.
Ein typischer Rapfen-Hot Spot.Das Wasser bricht sich am Brückenpfeiler.Querströmung und Strudel entstehen,die der Rapfen für sich ausnutzen kann.Bemerkenswert ist die Schattenkante,aus den die Rapfen bevorzugt ihren Angriff starten.Hier riecht es förmlich nach einem Silberbarren
Die Jagdstrategie,ähnlich der einiger grosser Räuber im Salzwasser,ist gänzlich einfach aber effektiv.Der Rapfen pirscht sich an die Beute ran,beschleunigt in den Schwarm hinein,schlägt kraftvoll mit der Schwanzflosse und sammelt anschliessend die betäubten Beutefische ein.Da nicht jeder Jungfisch sofort betäubt wird, versuchte er sich dem Rapfen zu entziehen,in Form einer schnellen Flucht.Genau da,treten wir mit unseren kleinen Wobblern,Blinker,Spinner oder Gummifisch in Aktion und gaukeln dem Jäger die flüchtende Beute vor.Da dies nicht alles in einem Zeitlupentempo passiert,darf im gegensatz zum Zander & Co.,wesentlich schneller und aggresiver geführt werden.Gerade das durchbrechen der Oberfläche mit dem Spinnköder,stellt einen besonderen Reiz da,auf den die Rapfen besonders aggresiv reagieren und schliesslich zu packen.
Ein raubender Rapfen...ist ein fressender Rapfen,der mit der richtigen Führung und dem richtig gewählten Köder,durch aus zu fangen ist.
Die Köderwahl stelle ich in Abhängigkeit drei verschiedener Regeln auf.Die Sichtigkeit des Gewässer,der vorhandenen Beute und der Jahreszeit in der ich mich befinde.Wie bereits erwähnt,ist der Rapfen ein hervorragender Augenjäger.Die Sichtverhältnisse des jeweiligen Gewässers,an dem ich mich befinde,zeigen mir auf,welcher Köder besser wahrgenommen wird.Bezug nehmend auf das Beuteschema,ist für die grossen Flüsse zu treffend,silberne Spinnköder zu benutzen.Silbern deswegen,weil diese die LAUBE am besten imitiert und da die LAUBE in vielen grossen Flüssen mit einem guten Rapfenbestand,der sogenannte Brotfisch der Räuber ist,welches Imitat wäre den besser.Trotzdem ist es von grösster Wichtigkeit, andere Farben und Modelle griff bereit zu haben, wenn der silberne Köder in der Masse eines grosse Laubenschwarms untergeht.
Über die Grösse des Köders,entscheidet die Natur selbst.Während im Sommer,kleine Köder ganz gut punkten können,aufgrund der zahlreichen Brutfische auf die sich die Rapfen spezialiesieren,kann es im Spätsommer bis hin zum Herbst,schonmal ein grössere Happen sein.Ein Blick in die Laubenschwärme die ebenfalls Oberflächennahe sich bis in den Herbst bewegen,zeigt einem exakt,welche Beutegrösse bevorzugt wird.
Ein Auszug meiner bevorzugten Rapfenköder.
Abschliessend ein paar Sätze,zum Biss und Drillverhalten.Die meisten Bisse,kommen direkt,brutal und äusserst aggresiv,wer da drauf nicht vorbereitet ist,erntet Schnurbrüche und aufgebogene Drillinge.Die Kraft die bei einem Rapfenbiss entsteht,muss im ersten Augenblick abgefedert werden.Dies kann man mit zwei Möglichkeiten erreichen.Gänzlich auf den einsatz geflochtener und dehnungsarmer Schnüre zu verzichten oder ein monofiles Hardmonovorfach vor zu schalten.Bevorzugt tendiere ich zum zweiten,mit der Verbindung einer nicht so harten Rute,wie sie sich in dem letzten Jahrzehnt durch gesetzt haben.Beides in Kombination, Vorfach und Rute,federt und fängt den knallharten Angriff genügend ab,ohne bedenken zu haben,das man Materialschaden nimmt.Ein weiterer und wichtiger Punkt,ist die Voreinstellung der Rollenbremse.
Ein kräftiger Strömungsrapfen,ist nach dem erfolgreichen Angriff..kaum zu halten....wer die Voreinstellung der Rollenbremse nicht Ordnungsgemäss,vor der Pirsch vornimmt,läuft ebenfalls Gefahr den Räuber in den Fluten zu verlieren.Erfahrungsgemäss schlägt sich eine grosse Vielzahl von Rapfen selbst an,ohne das ein Anschlag des Anglers selbst, notwendig sei.
Dies liegt in erster Linie an der Brutalität und Aggresivität mit den die Rapfen den Köder angreifen.Wer genau in so einer Situation die Bremse komplett zu gedreht hat,kann sich selbst ausmalen..wie der Drill endet.Übrigens...die Tage werden kürzer,die Nächte länger....die Fressmaschinen sind momentan auf Betriebstemperatur und vertilgen alles,was Ihnen vors Maul kommt.......ran an die Kunstköder.
Die Berliner Fraktion wünscht Euch ein erfolgreichen und adrenalinreichen,Herbst.
Gruss D@nny.
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