Will man Maden, muss man wissen wie die Fliege (gemeine Stubenfliege) lebt.
Im Winter eher ein ungeeigneter Köder, da er in dieser Jahreszeit auch nicht in der Natur vorkommt, sondern geschützt überwintert.
Hier einige Infos:
Wo bleiben die Fliegen im Winter?
Sobald die Temperaturen über 10 Grad steigen und der Frühling vor der Tür steht, ist auch der lästige Untermieter wieder da: die Stubenfliege.
Aber: wo waren die Plagegeister eigentlich während des Winters? Odysso hat sich in allen Ecken und Winkeln auf die Suche gemacht.
Mit dem Frühling kommen auch die Fliegen wieder!
Sobald die Temperaturen über 10 Grad steigen und der Frühling vor der Tür steht, ist auch der lästige Untermieter wieder da: die Stubenfliege. Surrend zieht sie ihre Bahnen durch Jans Wohnung. Sie fühlt sich ausgesprochen wohl, denn hier gibt es alles, was sie zum Leben braucht: Feuchtigkeit, Wärme und Nahrung. Zucker mag sie besonders gern. Ein wahrer Gaumenschmaus, der weitere, ungebetene Gäste anlockt. Jetzt hat Jan "alle Hände voll zu tun". Doch woher kommen sie auf einmal und wo waren sie im Winter?
Die Nachkommen müssen gesichert werden!
Jedes Jahr, kurz vor Kälteeinbruch verfolgt die weibliche Stubenfliege nur ein Ziel: so viele Nachkommen wie möglich zu sichern.
Für die Eiablage braucht sie viel Feuchtigkeit und eiweißhaltige Nahrung für die Larven. Jan macht ihr das Leben nicht leicht. Gründlich geputzte Wohnungen und leere Mülleimer sind für ihr Vorhaben ungeeignet. Glück gehabt, lange muss sie nicht suchen. Der Nachbar besitzt die perfekte Kinderstube: einen mit Küchenabfällen durchsetzten Komposthaufen.
Dieser ist nicht nur feucht, sondern auch ein idealer Nährboden für die nächste Fliegengeneration. Die Larven und die Puppen können hier geschützt überwintern. Sie selbst hat im Freien keine Überlebenschancen.
Die sinkenden Temperaturen machen die Stubenfliegen zunächst träge. So träge, dass einige sogar gegen die Scheiben fliegen. Schließlich können sie sich kaum von der Stelle rühren. Bei etwa Null Grad tun sie es Herbstblättern gleich und fallen zu Boden. Sinkt die Temperatur weit unter den Gefrierpunkt ist jedes Stubenfliegenleben ausgehaucht. Einige von ihnen haben es geschafft in menschliche Behausungen zu flüchten. Doch auch hier entkommen sie nicht dem Tod. Sie sterben, indem sie quasi vertrocknen - von innen heraus.
Die Fliegen und der Fliegenschimmel.
Tote Fliege mit weißem Schimmelbesatz
Schuld daran ist der Fliegenschimmel, eine Pilzart, die vor allem im Herbst auftritt. Wenn dieser Pilz mit Fliegen in Berührung kommt, deren Immunabwehr geschwächt ist, dringt er in ihren Körper ein und saugt ihn regelrecht aus. Die wenigen, die dem Pilz und dem Frost entkommen, muss man jetzt suchen, so rar sind sie geworden. Sie überwintern in Kellern und auf Dachböden. Die kühlen Temperaturen hier bewirken, dass ihr Stoffwechsel sich stark verlangsamt. So kann eine Stubenfliege, die normalerweise nur vier Wochen lebt, über drei Monate den Winter überstehen.
Wie kälteempfindlich Fliegen sind, zeigt dieses Experiment. Die Fliege wird auf einem Kühlaggregat heruntergekühlt. Zeigt das Infrarotthermometer 5 Grad plus, bewegt sie sich kaum noch.
Sinken die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt, fällt sie binnen Sekunden in einen Ruhezustand. Doch sobald die Temperaturen wieder über 10 Grad hinausgehen, erwachen sie aus ihrer Winterstarre. Auch die Puppen im Komposthaufen brechen jetzt auf. Die neugeborenen Fliegen erkunden gleich ihre Umgebung, finden heraus, was ihnen schmeckt - und lernen schnell, dass die Welt Freunde und Feinde hat.
Ariane Uebber
Alle Sendetermine:
09.03.2006, 22.05 Uhr, Odysso - Wissen entdecken, SWR Fernsehen