Na schön, klener Giotto ...
Quellung bedeutet die reversible Einlagerung von Wassermolekülen in ein Lebewesen oder meinetwegen auch einen 'Gegenstand' wie ein Maiskorn.
Wer schon einmal in seinem Leben länger abgewaschen hat, kennt die Wirkung von osmotischen Gesetzen (die sog. 'Waschfrauenhände') aus eigener Erfahrung ... Wasser bewegt sich in den Bereich höherer Konzentration, um einen Konzentrationsausgleich herbeizuführen, Haut und Untergewebe stellen dabei eine sog. 'semipermeable Membran' dar.
Ich habe mir früher schon einmal die Mühe gegeben, die Bedeutung der osmotischen Gesetze anhand von Lebensanforderungen für Süß- und Salzwasserfische anschaulich zu machen, das war hier:
https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=15468
Unser Maiskorn ist ähnlich im Modell, allerdings hat es keine aktiven Regulationsmöglichkeiten mehr ... es hat eine hohe Innenkonzentration an allen möglichen Stoffen, die auch osmotisch wirksam sind, also wird Wasser in es eindringen, wenn es von Wasser umgeben ist, zumal dann, wenn es vorher (aus)getrocknet war.
Es quillt also selbstverständlich ...
Die Schale eines Maiskorns ist ziemlich resistent, sogar gegen Verdauungsenzyme ... das könnt ihr an Euch selbst leicht feststellen, wenn ihr nach dem Genuss eines Maissalates mal dem zu Spülenden hinterherschaut ... immer sind ganze Maiskörner zu sehen.
Dasselbe Problem kann ein Karpfen haben ... alle die Maiskörner, die er nicht unter Zuhilfenahme seiner Schlundzähne zerdrücken kann (Angriffsfläche für verdauende Enzyme schaffen), werden im
Bestfall sein Verdauungssystem unverdaut wieder verlassen ...
Wenn die Maiskörner vor Ausscheidung aber noch quellen (ein Darm ist nichts anderes als ein nach innen gestülptes Stück Außenwelt, in das zersetzungsfördernde Stoffe sezerniert werden), kann das durchaus zu Verdauungsproblemen führen ...
Ich würde es also nicht von der Hand weisen, dass Karpfen nach Aufnahme größerer Mengen Hartmais Probleme mit der Abfuhr derselben haben können ... kenne allerdings persönlich keine pathologischen Befunde.
Liegt vielleicht daran, dass ich weder Karpfenangler noch Freund des Anfütterns bin ...