Hi,
von Mittwoch bis Freitag letzter Woche ging es zu einem unseren Vereinsgewässer in dem ein ordentlicher Besatz mit Karpfen und vor allem auch großen Graskarpfen (-1,20m selbst gesehen!) vorhanden ist. Als wir 4 dann abends gegen 20 Uhr alles aufgebaut hatten, die Ruten auf unserem 2 Tage vorgefüttertem Platz hatten, grillten wir noch ein bisschen und legten uns dann irgendwann schlafen..... Kurz vorher hatte ich noch die Idee mal eine Rute ganz knapp vor das Ufer an die Kante der Krautbank zu legen, die fast über den kompletten See reichte, auf der anderen Seite der Krautbank hatten wir angefüttert. Also, Rute eingeholt, leicht ausgeschlenzt, 2 Hände Hartmais dazu und endlich
Dann gegen halb 6 Uhr morgens bekam ich den ersten Biss auf die Rute, die noch auf dem angefütterten Platz lag. Vollrun. Ich sofort zur Rute, hebe sie hoch, drehe einmal, Freilauf geht raus, ich kann in dem schwachen Licht der dämmernden Sonne einen langen, springenden Fisch ausmachen, in ca.50-60 Entfernung, ein ordentlich großer Graser war es höchstwahrscheinlich, jedenfalls erschlaffte die Schnur plötzlich und der Traum vom ersten Amur musste noch ein Paar Stunden verschoben werden... Er war nicht ordentlich gehakt, ich bekam meine Montage trotz Krautfeld recht einfach wieder und warf wieder zurück auf unseren Spot. Voller Adrenalin konnte ich natürlich nicht mehr weiterschlafen, deshalb blieb ich wach und starrte auf meine Einhänger...
Irgendwie musste ich wieder eingeschlafen sein, jedenfalls weckte mich mein Bissanzeiger morgens gegen 7 Uhr, es war die Rute, die ich in Ufernähe gelegt hatte. Verursacher des willkommenen Pieptones war dieser kleine Spiegelkarpfen.
(Der Kameramann kann nicht mit meiner Kamera umgehen...
)
Gut, Rute wieder an denselben Platz, wieder 2 Hände Mais dazu, hingelegt, auf die Einhänger gestarrt und keine halbe Stunde später piepten die Bissanzeiger wieder, der Einhänger ging nur einmal hoch und wieder runter. Ich war noch von dem Spiegler wach, sah das und tippte auf einen Schnurschwimmer, blieb deshalb auf meiner Liege liegen, von wo aus ich die Situation bestens beobachten konnte. 15 Sekunden später kam dann der nächste Vollrun und ich mein Gefühl sagte mir: "Der kann nicht klein sein."
Mein Gefühl bestätigte sich, als ich ihn das erste mal wieder in Ufernähe gezogen hatte, ein ordentlicher Graskarpfen schwomm da vor meinen Füßen herum. Jetzt hatte ich ein Problem. Zwei meiner drei Kumpels waren gerade 300m weiter gegangen um Köderfische für die spätere Hechtpirsch zu fangen und mein anderer Kollege schlief tief und fest und das lauteste Brüllen konnte ihn scheinbar nicht wecken. Also stieg ich ins Wasser und ging dort bis zu den Ruten von besagtem Kollegen und zog solange an den Schnüren, bis er durch den Funkempfänger geweckt werden würde. Klappte auch nicht. Also noch weiter gegangen, bis ich zu seinem Zelt kam und solange daraufklopfte, bis er endlich wach wurde, die anderen beiden rief und schnell alles für eine schnelle "Behandlung" des Fisches vorbereitete. Wäre aber gar nicht nötig, der Fisch kämpfte gut 20 Minuten und legte eine Flucht nach der anderen in Richtung Krautbank hin, die ich nur dank starker 35er Schnur und 120g Rute parieren konnte. Dann war es endlich soweit, der Fisch ließ sich bedenkenlos keschern und ich hatte meinen ersten Graser im Netz!
Knapp 19 Pfund bei 86 cm!
Danach durfte er schnell wieder schwimmen und alleine dieser Fisch hatte den ganzen Aufwand schon wieder wettgemacht... Den hätten wir uns übrigens sparen könen, denn alle Fische, die daraufhin noch gefangen wurden, wurden am Anfang der Krautkante in Ufernähe gefangen
Insgesamt haben wir 3 Karpfen, einen Graskarpfen und 4 Hechte gefangen, für zweieinhalb Tage ein ordentliches Ergebnis wie ich finde
Köder war bei allen übrigens eine Maiskette, außer bei dem größeren Graser, der abgegangen ist, da war es ein Schneemann aus einem 16er Erdbeerboilie + 15er Erdbeerpopup.