Nicht ganz alltäglich, zumindest für meinen Sohn ;-)
Am Karfreitag haben wir uns an den Grouvener Weiher in der Nähe von Bergheim gesetzt, das Wetter war durchwachsen, leider. Wir hatten auf mehr Sonne gehofft.
Da ich nicht im Verein bin, darf ich immer nur bei meinem Sohn dabei sein und glaubt mir, es juckt in den Fingern!! Das muss ich noch lernen, aber bei 25 Mitgliedern, werden nicht so schnell Plätze frei, also habe ich keine andere Chance.
Nachdem wir um ca. 10.30 ankamen, hat mein Sohn seine Ruten fertig gemacht und wollte es zunächst mit einer Rute mit Dosenmais (Pose) und die andere Rute auf Grund abgelegt versuchen.
Leider tat sich lange Zeit gar nichts auf Dosenmais und so legte er auch die zweite Rute auf Grund.
Montage war dann bei beiden ein Haarvorfach, auf einem Antitangleboom ein 60 gr Blei. Als Köder wurde ein Zimtboilie auf Rute 1 und ein Schoko-Bananen Boilie auf Rute 2 angeboten. Gefüttert wurde nur sehr sparsam.
Um die Mittagszeit kamen dann ncoh zwei Freunde (Zander1203 und sein Kumpel Tim), belegten eine zweite Angelstelle und bereiteten alles für einen Nachtansitz vor.
Nach gefühlten Stunden (!!) piepste endlich die Rute 1 und lief ab. Mein Sohn hetzte zu der Rute und setzte den Anhieb.
Da der Weiher nur gut 1.5 - 2 m maximal tief ist, sind die Fluchten der Karpfen spektakulär und immer sehr raumgreifend. Hier war es nun wichtig für meinen Sohn, dass er den Karofen vom Geäst und den Bäumen am Ufer weghielt, denn darauf zielte der Fisch ab. Nach 4-5 Minuten wechselte er dann die Richtung und hielt wieder auf das Freiwasser zu, immer noch mit Schmackes.
Auch hier hielt die Schnur und die Montage und mein Sohn konnte endlich nach 10-15 Minuten den Fisch über den Kescher bringen, so dass ich ihn entnehmen konnte.
Im Wiegesack zeigte der Spiegelkarpfen dann stolze 8.4 kg. Stolz wie Oskar bei seinem ersten Karpfen dieses Jahr.
Nachdem der Fisch versorgt war, wurde wiederum mit Zimtboilie bestückt und die Rute erneut abgelegt.
Nach weiteren gefühlten Ewigkeiten dann der zweite Run und wieder das gleiche Spiel: Fluchten erst nach rechts in Richtung des Unterholzes, dann nach links und schließlich ins offene Wasser hinaus.
Man merkte Jonas an, dass die Rute, die er so gerne fischt, doch etwas schwerer ist, als die modernen schlanken. Aber er möchte sie nicht abgeben und nutzt sie lieber. Jedenfalls setzte er die Rute eins um andere Mal ab Körper ab und machte nur wenig Druck.
Dennoch schaffte er es, den dann ermüdeten Fisch keschern zu lassen.
Dieses Mal war es ein Schuppenkarpfen mit ziemlich genau 9 kg.
Hier ist er:
Ich finde es immer klasse, wennJungangler bei Fischen an ihre Grenzen kommenund es dennoch schaffen, den Fisch zu fangen. Für andere sind es kleine Fische (im wahrsten Sinne des Wortes), für manche Angler eben doch gewaltige Fänge, die wahnsinnig Spaß machen können.
Das Strahlen in den Augen entschädigt einen auch für einen ganzen Tag nur Unterstützung, ohne dass man eine eigene Rute in die Hand genommen hat.
Es tat sich bei uns leider nichts mehr und am frühen Nachmittag packten wir dann ein, nachdem Tim und Marcel die ersten Karpfen fingen und voller Erwartung die Nacht erwarteten.