Neue Störe für die Elbe

Neue Störe für die Elbe



Erstmals seit 2015 wurden wieder junge Störe in die Elbe bei Magdeburg eingesetzt. Dabei handelt es sich um Jungtiere aus der eigenen Laichfischproduktion, die vor 10 bis 15 Jahren selbst im Rahmen der Wiederansiedlung geschlüpft sind. Die Besatzmaßnahme ist somit Teil eines langjährigen Wiederansiedlungsprojektes des Störs, vor allem in Elbe und Oder. Ziel ist es, eine sich selbst erhaltende Störpopulation im größten Flusssystem Deutschlands zu schaffen.

30 Jahre Stör-Wiederansiedelung

Das erste Wiederansiedlungsprojekt für Störe an der Elbe begann in den 90er Jahren. Nach der Wende war es auch am Flusssystem Elbe wieder möglich mit abgestimmten Maßnahmen zu bewirtschaften. Somit bestand für Forschungseinrichtungen und die Fischereiverwaltungen der Länder die Möglichkeit, den Stör in der Elbe zu schützen und wieder anzusiedeln. Im Jahr 1994 wurde die Gesellschaft zur Rettung des Störs gegründet. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums wurden nun wieder 100 Jungstöre in die Elbe eingesetzt.

Französische Vorfahren

Ursprünglich war der Stör in der Elbe ausgestorben. Doch dank eines natürlichen französischen Störbestandes konnten Nachzuchten der dortigen Laichfische am IGB Berlin aufgezogen und schließlich in die Elbe ausgesetzt werden. Die ersten Störe wurden im Jahr 2007 in die Elbe entlassen. Bis zum Jahr 2015 konnten insgesamt knapp 20.000 Störe entlassen werden.

Die nächste Generation

Dann brach im Jahr 2014 die französische Laichfischpopulation zusammen. Als Folge konnten keine Nachwuchs-Störe mehr in die Elbe ausgesetzt werden. Mittlerweile ist der Nachwuchs der damaligen Laichfische selbst geschlechtsreif, und somit konnten deren Nachkommen nun wieder ausgesiedelt werden.

 

Stör unterwasser im Sonnenschein
Hier gehts zum Stör Gedicht.

Bedrohungen bestehen weiterhin

Störe verbringen ihr Leben größtenteils im Meer. Nur zum Laichen ziehen sie in die Flüsse ihrer Geburt. Die Wanderfische sind also auf durchgängige Flüsse angewiesen, was die Wiederansiedlung weiterhin vor große Herausforderungen stellt. Denn der Großteil der wiederkehrenden Störe stirbt vor dem Ablaichen aufgrund negativer Umwelteinwirkungen wie etwa Sauerstoffmangel im Sommer unterhalb des Hamburger Hafens oder schlichtweg an Verletzungen. Die mangelnde Durchwanderbarkeit des Elbsystems setzt den Stören weiterhin zu. Deshalb ist natürlich auch Stör angeln außerhalb kommerzieller Angelteiche nicht erlaubt.

Lösungen in Sicht

Zum Glück bietet die EU über die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur Möglichkeiten, um den Verlust von Ökosystemen aufzuhalten und umzukehren. Dieses Instrument ist auch für die Wiederansiedlung von Stören in der Elbe sehr vorteilhaft, denn dadurch kann ein Netz aus stabilen Ökosystemen entwickelt werden, welches den Stören als Wanderkorridor dient. In seiner Eigenschaft als ökologischer Anzeiger kann der umweltsensible Stör die Defizite im Fließgewässermanagement aufzeigen und somit der Fischgemeinschaft insgesamt weiterhelfen.

 

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Zur Pressemitteilung des BMUV
Störprojekte am IGB

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