Lachsangeln in Norwegen

Lachsangeln in Norwegen: 16 Flüsse wieder beangelbar



Mitte Juni sperrte die norwegische Umweltbehörde 33 Lachsflüsse für das Lachsangeln. Diese Entscheidung wurde am 9. Juli in Teilen zurückgenommen. So können ab dem 11. Juli insgesamt 16 der ursprünglich 33 zum Lachsangeln gesperrten Flüsse südlich von Trøndelag wieder befischt werden. Für das Lachsangeln in Norwegen gelten dann aber strenge Auflagen und die Lachsfischerei ist entsprechend eingeschränkt, aber möglich.

Neue Bestandserhebung: Fangverbot gelockert

Grund für diese Entscheidung ist eine neue Erhebung des Norwegischen Instituts für Naturforschung zum aktuellen Aufstiegsverhalten der Lachse. So sieht es in einigen Flusssystemen etwa in Troms und der westlichen Finnmark besser aus, weshalb hier das Lachsangeln in Norwegen gelockert wurde. Andere Flüsse bleiben weiterhin vollständig gesperrt.

Auch die Netzfischerei auf Lachse in den Fjorden bleibt weiterhin eingeschränkt und die erlaubten Fangtage werden um die Hälfte reduziert. In einigen Flüssen wird auch die Saison um zwei Wochen verkürzt.

Lachs schon länger unter Druck

Bereits seit mehreren Jahren sind die Lachsaufstiege in Norwegen eher schwach ausgeprägt und in diesem Jahr besonders gering, weshalb kurzfristig das Lachsfangverbot für die insgesamt 33 Flüsse erlassen wurde. Diese wurde nun wieder leicht gelockert und 16 der 33 Flüsse dürfen wieder eingeschränkt befischt werden. Als besonders relevante Bedrohung für die Bestände des Wildlachses haben sich die vielen Lachsfarmen in den norwegischen Fjorden herausgestellt.

 

lachszucht, Netzkäfig
Aquakulturen mit Lachsen in Netzkäfigen sind für den Wildlachs problematisch.

Farmlachs vs. Wildlachs

Vor allem die schädlichen Auswirkungen der Zuchtlachs-Industrie auf den Wildlachs-Bestand stehen beim Lachsschutz im Zentrum, denn Zuchtlachse entkommen regelmäßig und laichen mit den Wildlachsen in den Flüssen ab, was die Genetik verunreinigt. Und auch die Übertragung von Schädlingen und Krankheiten wie etwa der Lachslaus schwächt die Wildlachse. Das Fangverbot führt außerdem dazu, dass die aufsteigenden Zuchtlachse nicht durch Angler entnommen werden und somit einen höheren Reproduktionserfolg haben. Dadurch hätte das Lachsangeln in Norwegen sogar einen positiven Effekt auf den Wildlachsbestand.

Doch hier hält sich die norwegische Umweltbehörde eher bedeckt und benennt die Aquakultur in Netzkäfigen nicht als Problem. Denn hier gibt es starke Interessenkonflikte mit dem Fischereiministerium und den Aquakultur-Unternehmen Norwegens, die neue Lizenzen erhalten haben und ihre Lachs Produktion steigern wollen.

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