Also dass mit dem Malzer Kanal ist son bisschen verwirrend. Es gibt nämlich zwei. Einen in Friedrichsthal (P 14-205). Und einen am OHK, Abzweig Liebenwalde (P 14-213, wobei der in der Gewässerbeschreibung als Voßkanal bezeichnet wird). Gleichwohl haben beide auch den Vermerk "Malzer Kanal". Aber sie liegen eben knappe 10 Km Luftlinie auseinander.
Sehr verwirrend, das. Falls wer zur Aufklärung beitragen kann, wäre das prima.
Jedenfalls. Ich habe den in Friedrichsthal begutachtet.
Geangelt habe ich zunächst am kurzen Teilstück zwischen OHK und Schleuse Malz, mit der Spinnmontur. Dieser Kanalabschnitt wird wenig befahren, allenfalls von kleineren Schiffen, die in der angrenzenden Werft auflaufen.
Ich vermute, dass die Fische den Malzer Kanal als Rückzugsraum vom vielbefahrenen OHK nutzen - und der Fischbestand unmittelbar an der Mündung in den OHK ganz ordentlich ist. Beweisen kann ich das nicht, denn meine Köder wollte keiner. Allerdings berichteten zwei Rapfenangler von dicken Räubern, die sie zuhauf gesehen hätten (die sie allerdings auch nicht landen konnten).
Gewässertiefe: 2 Meter plus, eher 3-4 Meter schätze ich.
Parken kann man unmittelbar an der Schleuse in Malz, ans Wasser sind's dann nur noch 50 Meter. Angelstellen gibt es zuhauf; typischer Kanalabschnitt eben.
Hinter der Schleuse, also Richtung Westen, zieht sich der Kanal dann durch bis zur Schnellen Havel. Er wird deutlich schmaler und flacher. Auch der Bewuchs nimmt zu; Sträuche, Büsche, Schilf. Es gibt jedoch beiderseits des Kanal viele, viele Angelstellen. Empfehlenswert ist die südliche Seite (am Restaurant entlang), weil es dort durchgängig Wege/Pfade gibt.
Unmittelbar hinter der Schleuse ist ein HotSpot, weil viele Jungfische, starke Strömung und Wasserwirbel (verursacht durch eine kleine Landzunge die man leider nicht betreten darf, da sie zur Schleuse gehört). Es springt und platscht in einer Tour.
An dieser Stelle konnte ich mit naturfarbenem Twister einen Hecht von 65 cm (2 kg) landen. Kein Riese, aber einer meiner größeren Fänge bislang.
Je weiter weg man sich von der Schleuse bewegt, desto flacher (und mückenreicher) das Gewässer. Im Sommer max. 1,5-2m tief, hinter der Biegung Friedrichsthal auch nur 1 m, weiter hinten noch flacher.
Der Kanal ist mit zunehmender Länge auch auch stark verkrautet, derzeit ist's gerade noch auszuhalten. Dennoch hatte ich viele Hänger und Verluste. Gegenmittel: a) Weedguards/Skirted Jigs oder b) Jigköpfe, die im Gummiköder versenkt werden. Hauptsache, der Haken guckt nicht zu weit aus dem Köder raus.
Dann war ich noch am Abschnitt zwischen Kurve Friedrichsthal, bis Einmündung in die Schnelle Havel: Auf dem ca. 1 km langen Teilstück gibt es viele schöne Angelstellen, allerdings auch Millionen von Mücken - und Tonnen von Kraut. Für Spinnangler sind hier nur Oberflächenköder geeignet. Im Frühjahr geht das alles noch mit dem Kraut, aber ab Sommer wird das Gewässer bis oben hin voll mit Grünzeug sein.
Ebenfalls zu empfehlen sind kurze Ruten bis max. 2 Meter, weil Buschwerk und Bäume das Ufer säumen und man sich zum Teil durch Gestrüpp kämpfen muss. Mit kleiner Ausrüstung lässt sich dennoch vielerorts prima angeln.
Mückenspray nicht vergessen! Ggf. lohnen sich auch Wathosen, um besser an die Hotspots in Schilfabschnitten ranzukommen.
Die Gewässertiefe liegt bei flachen 0,5-1,5 Meter. Dennoch sind zT. ansehnliche Fische unterwegs, so schwammen einige größere Rapfen an mir vorbei.
Je weiter der Kanal ist, desto geringer allerdings auch die Strömung. Dadurch gewinnt der Kanal etwas "tümpelhaftes". Nach längeren Regenfällen wird das Ufer auch recht morastig, da sollte man entsprechend gewappnet sein.
Unabhängig von der Angelei verbirgt sich hier ein lauschiges Stück Natur, in welchem man auf allerlei Getier stoßen kann. Neben Myriaden von Mücken
traf ich in unmittelbarer Nachbarschaft auf Pferde, Rehe, Waschbären und diverse Greifvögel. Für mich als Stadtkind ist sowas mitunter eindrücklicher als der hundertzehnte 50cm-Hecht ...