Thomsen schrieb:
Zitate machen oftmals schon Sinn, Armin ...
Bachforellen laichen Oktober bis Januar ... der Fänger der 'Problemforelle' war am 01.04. unterwegs (Beitragsdatum 19.04., also kein Aprilscherz
).
Also fällt das Umrandungs-Merkmal an den Flossen (Laichkleid) wohl weg ... der eine Fisch in Wolfgangs Eimer schaut schon wie ein Bachsaibling aus. Oder?
@wolfgang45
Lachse u. Meerforellen lassen sich u.a. dadurch unterscheiden, dass
beim Lachs der Schwanzstiel dicker als bei der Meerforelle ist.
Also will auch dieses Merkmal nicht so recht passen ...
~~~
Gewichts- u. Größenschätzungen anhand von Photographien geraten schon oftmals zum Teufelsritt ... Artbestimmungen sind meist noch übler.
Ohne das Kennzeichen an der Schwanzflosse hätte ich persönlich mich nicht einmal davon überzeugen lassen, dass die beiden Photos ein- und dieselbe Forelle zeigen (sollen).
Auch wenn Licht-/Schattenspiele beim Knipsen mit hineingehen ...
Vielleicht einigen wir uns einfach darauf, dass wir hier die Bestimmung nicht einmal gemeinsam irrtumssicher ableisten können?
(da wir die Bezahnung ja nicht mehr nachträglich betrachten können ...)
Hallo Thomsen,
Lachse u. Meerforellen lassen sich u.a. dadurch unterscheiden, dass beim Lachs der Schwanzstiel dicker als bei der Meerforelle ist.
Das ist ein Irrtum, der Schwanzstiel des Lachses ist wesentlich dünner als der einer Meerforelle, im Ganzen wirken Lachse schlanker als Mefos.
Kannst Du mir wirklich glauben, Meerforellen hatte ich nun schon zu hunderten in der Hand, in allen Größen, Lachse allerdings nur in zig Exemplaren(selbstredend nicht alle mit der Angel gefangen).
Dieser dünnere Schwanzstiel des Lachses ist übrigends bei der Handlandung mittels Schwanzwurzelgriff recht hilfreich, man kann den Fisch absolut sicher halten, bei der Meerforelle klappt das nicht ordentlich.
Etwas kritischer in der Unterscheidung sind kapitale Lachse und kapitale Meerforellen in der Ostsee, außerhalb der Laichzeit und nicht eingefärbt.
Zu den Fischen auf den Bildern, diese wurden im Herbst 2005 bei einer gewässerwirtschaftlichen Maßnahme in einem winzigen Bach gefangen, das Gewässer ist bekannt für diese nahezu schwarzen Bachforellen, die neben "normal" gefärbten Fischen vorkommen.
In die Art Salmo trutta wird oft viel zu viel hineininterpretiert, weil die Fische eben farblich so variabel sind.
Bei uns hier in Deutschland, wie im gesamten Mitteleuropa kommt nur die Atlantische Forelle vor, die anderen echten Unterarten Pontokaspische und Mittelmeer-Forelle nicht.
Wie eng die Lebensformen Bachforelle-Meerforelle-Seeforelle, die übrigends auch von den anderen Unterarten hervorgebracht werden können zusammenhängen, kann man hier in M/V an Hand Mefo und Bafo recht gut beobachten.
Es gibt hier Gewässer, welche einen stationären Forellenbestand besitzen, das wären demnach Bachforellen, in das Gewässer steigen aber auch im Herbst Meerforellen in großer Stückzahl zum Laichen auf.
Die stationären "Bach"forellen sind in diesem Gewässer recht frohwüchsig und erreichen beachtliche Größen, diese Fische im Herbst von eingefärbten Meerforellen zu unterscheiden ist optisch nicht möglich, man könnte nur über eine Schuppenuntersuchung feststellen, ob die Fische einen Seewasseraufenthalt gehabt haben, die Fische wären dann jünger als stationäre Fische gleicher Größe und hätten erkennbare große Wachstumsschübe(im Meer) durchgemacht, natürlich ist klar, daß eine 1,20m lange Forelle keine Bachforelle ist........
Dazu kommt, daß beide Formen, also die stationäre und die migrierende, zu gleichen Zeit und auf dem gleichen Laichplatz laichen und das schön bunt durcheinander, es gibt hier also eine ständige Durchmischung.
Auch kann man, gerade in den letzten Jahren hautnah beobachten, daß ehemals isolierte Bachforellenbestände, plötzlich beginnen zu migrieren, wenn die Möglichkeit geschaffen wird.
Das Gegenteil kann aber auch der Fall sein, da der Meerforellenbestand erfreulicherweise zugenommen hat und die Meerforelle nicht so ein stark ausgeprägtes Homingverhalten besitzt wie der Lachs, werden bisher von Salmoniden nicht besiedelte Gewässer zu Aufstieg angenommen, selbst Düker werden überwunden.
In eingen dieser Gewässer, in denen es nie zuvor Forellen gab, gibt es plötzlich einen stationären Bestand.
Als Beispiel mag hier ein Gewässer dienen, daß nach einer Vergiftung völlig fischleer war, da es ein Seenablauf ist wurde es mit der Zeit wieder von Nährtieren und Fischen besiedelt, einen Salmonidenbestatz bekam das Gewässer nie, dieses salmonidenlose, ehemalige Salmonidengewässer wird seit etlichen Jahren als Abwachsgewässer für Meerforellenbrütlinge genutzt.
Ein Aufstieg von Meerforellen ist auf Grund der zahlreichen und teils auch sehr hohen Querverbauungen selbsttätig nicht möglich, eine Renaturierung dieses Gewässers ist auch schwierig, da es künstlichen Ursprungs ist und auf ca. 9km Länge 37m Höhenunterschied bewältigen muß.
Wie gesagt es kam immer nur Meerforellenbrut zum Besatz, die von Fischen stammte die Aufstiegsversuche machten, letzten Herbst konnten in einem Waldbereich 22 Forellenlaichgruben gezählt werden, diese stationären oder stationär gewordenen Fische waren um die 45cm lang.
Zur Seeforelle kann ich nicht viel sagen, da diese Lebensform von Salmo trutta bei uns nicht vorkommt.
Ich kenne nur bei Gewässer(Talsperren) in die Bäche mit Bachforellenbestand einmünden, daß sich dort auch Forellen dauerhaft im Stausee aufhalten und die Lebensweise und Färbung von Seeforellen annehmen, somit theoretisch auch welche sind.
Meine Vermutung, um was es sich bei dem Fisch im Ausgangsposting handelt habe ich ja schon weiter oben geschrieben.