Gewässerökologie -  Die Aliens kommen: Invasive Arten an unseren Gewässern

Hast du Invasive Arten im Gewässer

  • Ja, aber sie machen mir nichts aus

    Stimmen: 2 28,6%
  • Ja, sie beeinflussen mich beim Angeln

    Stimmen: 5 71,4%
  • Nein, zum Glück noch nicht

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, invasive Arten wären bei mir ein Gewinn

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, ist mir aber auch egal

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    7

FHP Redaktion

Super-Profi-Petrijünger
Teammitglied
Eingeschleppte Fisch-, Muschel- und Krebsarten bringen auch für uns Angler das feine Zusammenspiel der Artengemeinschaft in unseren Gewässern durcheinander. Doch wer sind diese Fremden Arten und woher kommen sie eigentlich? Antworten findest Du im folgenden Beitrag.
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Was sind deine Erfahrungen mit invasiven Fischen? Hast du Zwergwelse, fremde Krebse oder Muscheln in deinem Gewässer und wie erlebst du sie? Diskutiere mit ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Leute,

bei mir müßte es eigentlich heißen, sie beeinflussten mich beim Angeln!

In meinem Jahreskartengewässer gibt es die amerikanischen Signalkrebse, welche wir damals per Zufall durch einen nächtlichen geplanten Aalansitz ausmachen konnten.
Das heißt, wir haben Grundmontagen mit Wurm-und Köderfisch, bz. Fischfetzen abgelegt und kaum waren diese auf Grund, ging die Zupferei los, ziemlich energisch sogar.
Allerdings konnten wir keinen Zupfer verwandeln, was uns dazu brachte die Montagen und die Hakengrößen zu minimieren.
Irgendwann blieb dann mal einer der Übeltäter hängen.

Da wir hier in Bayern mit Reusen und Senken als Angler fischen dürfen, fragten wir bei der Gewässerbesitzerin nach, ob wir die Krebse fangen dürfen, was bejaht wurde.
Seit diese Krebse regelmäßig gefangen und zusätzlich Aalruten in den Illerabschnitten besetzt werden, ging die Population der nichtheimischen Krebse bergab, Forellen und auch zahlreich vorkommende Barsche und Hechte tragen ebenfalls ihren Teil zur Reduzierung bei.

Die Arbeit, die man mit den Signalkrebsen hat, werden durch ihren kulinarischen Wert wieder wett gemacht.
Zu Suchen haben sie in unseren Gewässern trotzdem nichts, meiner Meinung nach!

Vor dem Kochen.
Krebse , Fanggerät und Spaghetti 006.jpg


Nach dem Abkochen, nur ein Teil der nächtlichen Ausbeute.
Illerkanal 2011 002.jpg


Anschließend mit Spaghetti, richtig lecker!
Krebse , Fanggerät und Spaghetti 008.jpg


Kenne aber auch Gewässer, die mit anderen invasiven Arten zu Tun haben, wie mit Zwergwelsen, Grundeln, Sonnenbarsche,Muscheln, anderen Krebsarten und so weiter, da hilft im Prinzip nur die Arten rigoros zu beangeln und/oder anderweitig aus den Gewässsern zu entfernen.
Was aber durch Hegefischen, Reusensetzen, Netzfischen machbar ist, bei manchen Gewässern durch ablassen und so weiter.
Desweiteren lassen sich die anderen nichtheimischen Krebse und Fische ebenso kulinarisch lecker verwerten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,

Ja, die invasiven Arten sind ein allgegenwärtiges Thema.
Wie Jack habe ich den häufigsten Kontakt mit den Signalkrebsen. Mein früheres Jahreskartengewässer ist voll mit Signalkrebsen, die früher dort vorkommenden Edelkrebse sind komplett verschwunden. Mittlerweile hat sich die Situation etwas normalisiert und die Krebse werden von den Fischen als Nahrungsquelle genutzt. Barsche, Karpfen und sogar Hechte fressen die Einwanderer:

Hecht_Mai_rechte_Insel.jpg


Dieser Hecht hatte das im Magen:

Hecht_Mageninhalt.jpg

Von den Grundeln sind wir an der Iller momentan noch verschont, aber durch die Fischtreppen und die Verbindung zur Donau werden die auch über kurz oder lang in unserem Gewässerabschnitt auftauchen.
Ansonsten kommen immer wieder Exoten vor, die vielleicht durch durch Aquarianer ausgesetzt wurden oder beim Abfischen eines Teiches versehentlich in die Iller entwischen konnten. In einer Fischtreppe wurde bei einer Kontrolle z.B. schon mal ein Sonnenbarsch entdeckt.

Am Bodensee gibt es noch viel mehr invasive Arten, z.B. Muscheln, Garnelen. Die überall im See vorkommende Dreikantmuschel ist so häufig, dass sie mittlerweile von den meisten Leuten als heimisch wahrgenommen wird.

Noch ein nettes Beispiel für die Wahrnehmung der Leute, was heimisch ist und was importiert wurde:
Es ist schon einige Jahre her, das habe ich unterhalb eines Wehrs auf Forellen geangelt. Die ersten Regenbogenforellen hatte ich schnell gefangen, und ich konnte dabei immer wieder einen großen, dunkelgefärbten Fisch sehen, der aber nicht zum Biss kam, da die Refos schneller waren. Das musste eine gute Bachforelle sein! Die Fische warf ich auf Sicht an und so versuchte ich, den Köder so nah wie möglich an der Bachforelle vorbeitreiben zu lassen und sie vielleicht doch noch zum Biss zu bekommen. Sobald eine Refo angeschossen kam versuchte ich, den Köder aus dem Wasser zu ziehen. Das Vorhaben klappte und nach ein paar Fehlversuchen hing die große Bachforelle am Haken und landete kurz danach in meinem Kescher. Da sich der Bach in einer Ortschaft befand hatte ich mittlerweile Zuschauer, die alle staunten, als ich die schöne Bachforelle zu den bereits gefangenen Regenbogenforellen legte. Ein Kind fragte, was das denn für ein Fisch sei, und bevor ich antworten konnte, sagte einer der Passanten: Die anderen Fische sind heimisch, das sind Forellen. Der Fisch muss eine eingeschleppte Art sein. Ich habe dann erklärt, dass es eigentlich andersherum ist und die Bachforelle der heimische Fisch ist, aber der Passant ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen. Er meinte, das stimmt nicht, er kenne sich gut mit Forellen aus, er hole sich immer welche aus der Fischzucht. Na ja, was will man da noch dagegen sagen.
 
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