1) Aale (größere Exemplare) wandern sehr selten in kleinere Bäche, ihnen fehlt dort die Versteckmöglichkeit, finden od. fangen wenn überhaupt, dann "Schnürsenkel"...
2) In solchen Löchern (Gumpen) wirst du eher eine Forelle fangen als einen Aal...
Sorry Achim, aber so pauschal kann man das nicht sagen
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Gerade die ganz dicken Aale findet man oft in Forellenbächen. Warum? Der Wandertrieb ist bei den weiblichen Tieren deutlich stärker ausgeprägt als bei den Männchen. Die Männlein bleiben oft in den Unterläufen der Flüsse und kommen meist nur als Besatz woanders hin. Und wie wir alle wissen werden die kaum über 50 cm lang.
Eines meiner Vereinsgewässer ist ein Forellenbach, besetzt wird der ausschliesslich mit Bf-Brütlingen. Nebenher gibt es Äschen die sich selbstständig erhalten, ein paar Döbel und als Futterfisch Elritzen, Mühlkoppen und Bachschmerlen. Das ganze Jahr über ziemlich kaltes Wasser (Mittelgebirgsregion) mit recht ordentlicher Strömung. Also alles andere als ein klassisches Aalgewässer.
Bis etwa ~1996 durfte da im Sommer 4 Wochen lang mit Naturködern gefischt werden, und ich habe damals jedes Jahr mehrere Aale von 2-4 Pfd. gefangen. Massenfänge gab es nie, aber auch kaum einen Aal unter 70cm...
Ich war bis vor etwa 10 Jahren ein begeisterter Aalangler und hab auch in vielen grossen Gewässern gefischt, aber meine 5 grössten Aale, alle über 90 cm und zwischen 3,5 und 4,5 Pfd stammen aus diesem ca. 4-5 M breiten Bach. Aufgestiegen sind sie wohl alle aus dem Main, weil unser Bächlein dort einmündet und niemand in dieses Forellenwasser Aale einsetzt.
Sorry fürs Abschweifen, aber meine Erfahrungen bestätigen da wirklich mal alles was übers Wanderverhalten der Aale geschrieben wird.
Dem TE würde ich empfehlen z.B. Kehrwässer wo die Strömung kreiselt zu suchen und alle Ecken wo sich Sediment ablagert, da gibts immer Zuckmückenlarven usw.
Unterspülte Ufer, Erlenwurzeln und der hintere Bereich von Gumpen sind auch gut, kurzum alle Plätze wo der Aal der Strömung etwas aus dem Weg gehen kann. Meine absolute Topstelle war ein Bereich wo ein Bauer die Steine seines angrenzenden Feldes auf die Böschung geworfen hat. Da rappeln über die Jahre immer wieder welche ins Wasser und bildeten so eine Art Steinschüttung und somit einen perfekten Unterstand.
Da brauchts halt sehr starkes Gerät, drillen im 4 m breiten Bach ist nicht, gerade in der Nähe von Steinen hilft nur rohe Gewalt bei Fischen über 80cm.
P.S. Die Köder sollten schnell zu schlucken sein, also am besten ein aufgezogener Tauwurm, mit einem Köderfisch wird der Aal meist erst in seinen Unterstand schwimmen und somit ist die Verlustgefahr gross.
Regnerische, schwüle Nächte mit leicht steigendem, angetrübten Wasser bedeuten im Fliesswasser fast schon eine Fanggarantie