Entschuldigt mal, wenn ich mich hier eimische.
Die Entscheidung ( oder Empfehlung ) um diese Jahreszeit auf das Aalangeln ganz zu verzichten halte ich für Grundverkehrt.
Das genaue Gegenteil ist der Fall - nur wer setzt sich nachts bei Minusgraden aufs Wasser und versucht auf Aale zu angeln?
Ein kl. Beispiel.
November 2001 wurde ich von meinem Bekannten animiert, ihn mit dem Schlauchboot zum Nachtangeln zu begleiten.
Grundvorraussetzung: Eine hammerharte Rute, minimal 50 mono auf der Rolle und Barschdrillinge.
Ab auf den Werbellinsee und vorher mit dem ortsansässigen Fischer abgesprochen, wo er seine Kiemennetze für die Maränen ausgelegt hat.
Mit dieser Info und dem E-Lot war es ein leichtes die in der Dämmerung aufsteigenden Maränen zu finden und schon wurden an großen Hechtposen mit angeklebten Knicklichtern ( Kreppklebeband ) 4-5 Tauwurmstücken auf die Barschdrillinge gezogen und ab ins Wasser damit.
Bei unserer Art der Angelei gab es einige Sachen zu Bedenken.
Wassertemperatur um die 4 Grad.
Vom Fischer hatten wir 2 Maränen vom Vortag mit an Bord womit wir bei jeder Beköderung der Drillinge unsere Finger einschmierten.
Wer schon einmal mit Maränengeruch in Berührung gekommen ist, der ist sich über den unangenehmen Geruch von frischen Maränen im Klaren.
Was für uns bestialisch stinkt, ist für den Aal Veilchenduft.
Würmer dekoriert mit Maränenduft ist ein Aalmagnet und Fanggarant.
Wir angelten mit ca. 2-4 Meter tief eingestellten Montagen in knapp 16 Metern Tiefe und nur mit einer Angel.
Das wichtigste dabei ist die absolute Köderkontrolle in Form von ständig gestraffter Schnur.
Sollte die Pose aus anderen Gründen als Wind wackeln, dann sofort Anschlagen und den Aal mit sanfter Gewalt so schnell wie möglich ins Boot hieven.
Standart waren Aale nicht unter einem Kilo und die liefern schon ein Kampf auf Biegen und Brechen, deshalb das starke Gerät.
Warum Aale im Winter nahe der Obrfläche?
Ganz einfach.
Sind die aufsteigenden Maränen im Kiemennetz gefangen, kommt der Aal und beisst den festhängenden Fischen sprichwörtlich in den Allerwertesten und saugt den Laich raus.
Es gibt nicht nur unter Menschen Gourmets sondern auch im Tierreich.
Die zweite Möglichkeit im Winter Aale zu Überlisten bietet sich in Seen.
Sucht Euch die tiefste Stelle im See wo noch Sauerstoff vorkommt und bietet Eure Köder Wurmbündel oder kl. Barsche ca. 5-10 cm über dem Grund an.
Wichtig dabei ist das genaue Ausloten, da an den tiefsten Stellen meist auch Schlamm vorkommt und wenn der Koder dort verschwunden ist dann ist er auch für den Aal nicht auffindbar.
Wenn Lockstoff dann bitte nur auf Aminosäurebasis den Lockstoffe auf Ölbasis lösen sich bei den Wassertemperaturen nicht mehr auf und der Effeckt ist gleich Null.
Wenn Ihr harten Grund vorfindet, empfiehlt es sich an freier Leine zu angeln und die Montage alle 1-2 Minuten einen halben Meter zum Boot zu ziehen.
Das verwendete Grundblei sollte so leicht wie möglich sein und mit diese Montage lässt sich in kürzester Zeit zu zweit ein riesiger Wasserabschnit absuchen.
Sind die Aale erst inmal lokalisiert, dann beissen sie oftmals rabiater als in der übrigen Jahreszeit.
Das Gerät sollte dabei stark genug sein um die gebissenen Aale aus ihrem Loch im Grund zu ziehen denn viel bewegen tut sich der Aal im Winter nicht aber wenn etwas vorbei kommt was der Aal haben möchte, dann nimmt er es sich auch.
Gruß FM