Thomas II
Neuer Petrijünger
Untersuchungsrahmen:
Im Rahmen der Überwachung von Oberflächengewässern wird der Langener Waldsee in der Gemeinde
Langen jährlich - einmal während der Frühjahrszirkulation und dreimal innerhalb der sommerlichen
Vegetationsphase - untersucht.
Trophie-Bewertung:
Der Langener Waldsee wird als stabil geschichteter Kiessee entsprechend der LAWA-Richtlinie
„Baggerseen“ bewertet. Er kann aufgrund seiner Morphometrie potentiell den bestmöglichen trophischen
Zustand (Oligotroph) erreichen. Ermittelt wurde ein mesotropher Istzustand. Somit hat der See
mit der Bewertungsstufe 2 die zweitbeste der 7-stufigen Skala erreicht.
Tiefenprofil-Untersuchungen:
Während der sommerlichen Stagnationsphase konnte anhand von vertikalen Messungen im Langener
Waldsee ab einer Tiefe von ca. 5 Metern ein Sauerstoffdefizit festgestellt werden. In einer Tiefe von 6
bis 7 Metern beginnt die, in den meisten Seen übliche, praktisch sauerstofflose Zone. Eine Temperatur-
Sprungschicht befand sich ungefähr in einer Tiefe von 7 Metern.
Besonderheiten, Empfehlungen:
Obwohl der gleiche Trophie-Zustand erreicht wurde, musste im Untersuchungsjahr eine Verschlechterung
des Index der Trophieleitparameter Sichttiefe und ges-Phosphor festgestellt werden. Wobei es
sich im Falle des ges-Phosphor um keine wirkliche Konzentrationserhöhung handelte, sondern an eine
verbesserte Analysenempfindlichkeit. So ergaben früher Gehalte von < 0,02 mg/l automatisch einen
Index von 1,0. Die derzeitig mittleren realen Messwerte von 0,012 mg/l ergeben jedoch einen Index
von nur noch 1,88. Die Sichttiefe ist sehr stark durch das Kieswerk geprägt, das eine inhomogene Trübung
des Sees erzeugt. Die am 21.9. nur 60 cm betragende Sichttiefe ist für diesen See allerdings sehr
gering. Besonders bemerkenswert war die am 24.07.03 nachgewiesene Mikrocystis-Blüte. Da aber
gleichzeitig der Gesamt-Chlorophyllgehalt mit 4,6 µg/l vergleichsweise niedrig war, ging keine Gefahr
von der potenziell giftigen Mikrocystis-Blaualge aus. Da es sich beim Langener Waldsee um
Hessens bedeutendsten und am stärksten besuchten Badesee handelt, ist die allgemein gute chemische
und biologische Wasserqualität sehr erfreulich. Das Mikrocystis-Problem muss aber genau aus diesem
Grund sehr aufmerksam verfolgt werden. So sind bei einem massiven Auftreten von an die Wasseroberfläche
auftreibenden Algen unbedingt weitergehende Untersuchungen einzuleiten.
~~~
Quelle: Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, Hess. Gütemessprogramm - Seenuntersuchungen 2004
http://www.hlug.de/medien/wasser/badegewaesser/dokumente/Seen_2004Jahresbericht_060828.pdf
Mit freundlicher Genehmigung des HLUG. Dafür unseren Dank ...
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Informationen zum Gewässer: Langener Waldsee
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