Ergänzungen:
Größe: 65,1 ha
Größte Tiefe: 5,0 m
- ungeschichteter, vom Rhein durchflossener Altarm
- Gewässergüte: eutroph 2
Untersuchungsrahmen:
Im Rahmen der Überwachung von Oberflächengewässern wird der Ginsheimer Altrhein alle
zwei Jahre - einmal während der Frühjahrszirkulation und dreimal innerhalb der sommerlichen
Vegetationsphase - untersucht. Die letzte Untersuchung erfolgte im Jahre 2003.
Trophie-Bewertung:
Der Ginsheimer Altrhein ist ein ungeschichteter, vom Rhein durchströmter Altarm, hierfür
liegt noch keine LAWA-Richtlinie vor, weshalb auch keine Referenztrophie festgelegt werden
kann, die Berechnung der Indices erfolgt mit der Hilfe der „Talsperren“ Richtlinie.
Der Ginsheimer Altrhein hatte einen mittleren trophischen Ist-Zustand von eutroph 2 (im Mittel
der Jahre und 2003). Dies entspricht der aus der Talsperren-Richtlinie übertragenen Referenztrophie.
Aufgrund seiner ungünstigen Form (große Uferstrecken und geringe Tiefe) kann
er vermutlich auch keinen deutlich besseren trophischen Zustand erreichen, was für eine gerechtfertigte
Anwendung dieser Richtlinie spricht. Besonders ungünstig ist die Trophie-
Bewertung hinsichtlich der hohen ges.-Phosphor-Gehalte und der geringen Sichttiefe. Die
ges.-Phosphor-Gehalte wären unter natürlichen Bedingungen niedriger. Die Sichttiefe ist jedoch
ungünstig von dem starken Zustrom des auch natürlich getrübten Rheinwassers geprägt.
Die Chlorophyll-Messwerte waren meist recht niedrig.
Tiefenprofil-Untersuchungen:
Da der Ginsheimer Altrhein praktisch ungeschichtet ist, und zudem meist eine merkbare
Strömung aufweist, ergaben die durchgeführten Tiefenuntersuchungen kaum unterschiedliche
Ergebnisse in den verschiedenen Tiefen.
Besonderheiten, Empfehlungen:
Der Ginsheimer Altrhein ist einer der größeren hessischen Flussaltarme. Die Ursache der hohen
ges.-Phosphor-Gehalte und der geringen Sichttiefen ist der Zufluss des Rheines und besonders
des Schwarzbaches. Ohne den Zufluss des Rheins wären jedoch die trophischen Verhältnisse
im Altrhein mit Sicherheit trotzdem deutlich schlechter. Der Zufluss des Schwarzba-
ches ergab zwar einen zeitweilig erhöhten ges.-Phosphor-Gehalt, doch haben selbst die zum
Teil sehr hohen Gehalte auf den gesamten Altrhein keinen bemerkenswerten Einfluss. Deutlich
sichtbar sind jedoch die Sedimentablagerungen an der Mündung des Schwarzbaches im
Ginsheimer Altrhein. Diese mussten 2004 mir großem Aufwand beseitigt werden, um den
Betrieb des Freizeithafens aufrechtzuerhalten und eine Geruchsbelästigung des Ortes auszuschließen.
Der Hauptkanal führt nur zeitweilig Wasser, das dann jedoch periodisch eine sehr
hohe Leitfähigkeit aufweist. Eine Beeinflussung des Altrheins durch den Hauptkanal konnte
nicht festgestellt werden.
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Quelle: Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, Hess. Gütemessprogramm - Seenuntersuchungen 2004
http://www.hlug.de/medien/wasser/badegewaesser/dokumente/Seen_2004Jahresbericht_060828.pdf
Mit freundlicher Genehmigung des HLUG. Dafür unseren Dank ...