Nun, da ich gerade eine (geliehene) Gewässerkarte des KAV Dahme-Spreewald e.V. vor Augen habe, kann ich bestätigen: ich habe ein anderes Gewässer gemeint und über den Pätzer Tonsee geschrieben (P 07-122).
Bisher nicht erwähnt habe ich dabei anscheinend, dass am Ufer eingeigelte Karpfenangler während unseres seinerzeitigen Besuches nachts neben ihren Ruten 5-6 illegale Puppenmontagen ausgelegt haben.
Als wir zu Tagesbeginn mit unserem Boot aufbrachen, mussten wir unfreundlichen Bootsangler Zickzack fahren, um in dem Gewässer überhaupt weiterzukommen.
Ich wollte eigentlich alle Puppen und alle erreichbaren Montagen, die den halben See absperrten, durchschneiden ... oder zumindest ein aufklärendes Gespräch mit den am Ufer befindlichen Herren führen. Mein Freund konnte mich mit Mühe und Not noch davon abhalten
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Nun aber zum Großen Tonsee, nicht wirklich bei Bestensee, sondern östlich der näher gelegenen Ortschaft Körbiskrug ...
P 07-101
(das gilt auch für den kleinen Tonsee 'bei Bestensee')
Das Gewässerverzeichnis des KAV Dahme-Spreewald nennt ihn auch den 'Freudentaler Tonsee' (nicht den 'Kameruner Tonsee' wie der LAV Brandenburg.
Ein schönes Gewässer
... Trinkwasserqualität, 16,35ha groß, bis zu 27m tief, hat vom Umriss her etwa die Form eines unregelmäßigen Hufeisens.
Der See darf als Karpfentip gelten ... ein gewässerkundiger Angler (aus einem der ortsansässigen Vereine) hat hier vor ein paar Tagen einen 1,12m langen Spiegler mit 38 Pfd. auf die Schuppen gelegt (wurde in einem Angelladen in Bestensee verifiziert, der Karpfen dann lt. Auskunft zurückgesetzt).
Aber in diesem See gibt es auch einen ziemlich vernünftigen Hechtbestand ... am 02.10. fing mein Freund Alex einen 98cm Hecht mit 15 Pfd. auf KöFi am System.
Wir beginnen unsere kleine Rundreise vom (neuen) Campingplatz aus und stechen in (den) See:
Der Blick führt geradewegs auf eine Landzunge, auf der 2 freundliche Jungsche an diesem Tag ihren Carpdome aufgebaut hatten. Wir trafen sie auf dem See, als sie mit Schlauchboot und Echo auf Kantensuche für ihre Karpfenangelei waren.
Dieselbe Landzunge sehen wir hier bereits von der anderen Seite, aus der Bucht heraus, in der die Karpfen gerne laichen.
Oder frontal ... vielleicht noch besser zu erkennen:
Und nun der Blick in die geräumige Bucht hinein ...
... dort wollte auch der 98er Hecht seine Kräfte messen.
Relativ schnell wurde an diesem Tag klar, dass es 2 Probleme geben würde: trotz der hohen durchschnittlichen Wassertiefe von geschätzten 5-6m wuchsen die Pflanzen bis knapp unter die Oberfläche und ließen nur noch einen geringen Spielraum für unsere Kunstköder ... Jerks waren nämlich nicht dabei, unsere Oberflächenwobbler wollten sie in den Pflanzenfeldern nicht.
Und dann, 2. Problem, immer noch handwarmes Wasser in dem See ... im Hochsommer reichlich kühl, nun aber für meinen Geschmack und jahreszeitlich gesehen viel zu warm.
Wir suchten pflanzenlose oder licht bewachsene Bereiche mit hoher Wassertiefe auf ... Fehlanzeige.
Nach einigen stärkeren Schauern hatten wir so langsam die Runde gemacht und trafen den Angler, der vor kurzem den Spiegler gefangen hatte.
Der war auch mit der Spinnrute unterwegs ... und ließ uns wissen, dass er am Morgen immerhin einen 80er Hecht fangen konnte.
Dann ging es langsam wieder in Richtung Ausgangspunkt zurück. Mir war inzwischen klar geworden, dass die meisten Hechte immer noch mitten im Kraut steckten.
Vorbei ging es, inzwischen bei Sonnenschein, an großzügigen Schilfkanten (davor alles komplett bis zur Oberfläche verkrautet) ...
... zu ebenjenem Ausgangspunkt, diesmal vom Wasser aus gesehen.
Dort gönnte ich mir noch die Überprüfung meiner Hypothese ...
An langer Leine ankernd versuchte ich es nun vertikel im Kraut ... 2. Mal angehoben: ein reichlich maßiger Hecht, der nach dem berühmten Klaps auf's verlängerte Hinterteil zur Diskussion mit Eltern und Großeltern geschickt wurde ... darüber, was man lieber lassen sollte (in diesem Fall das gierige Schnappen nach einem colafarbenen Manns-Shad).
Empfehlungen:
- Hechtfreunde kommen mit Jerks oder warten, bis das Kraut herunter ist
- die Wassertemperatur sollte von den gefühlten 17-18 noch auf die 10-12° C. herunter
- allgemein: der See ist am Wochenende stark frequentiert ... für (Raubfisch)Angler passt's, wenn möglich, besser innerhalb der Woche
Fazit: der See sieht mich sicher nochmal wieder ...