Hallo alle Zusammen,
Ich muss doch mal ein paar persönliche Erfahrungen zu diesem Thema loswerden. Ich habe nämlich festgestellt, dass unser Ruf in der Allgemeinheit längst nicht so schlecht ist, wie hier oft in Beiträgen zu lesen steht.
Ca. 99% meiner Mitmenschen, (Freunde, Kunden, Verwandte) usw. angeln nicht. Bei privaten Gesprächen lässt es sich oft nicht vermeiden, dass man irgendwann auch auf die Hobbys zu sprechen kommt und meine anglerische Leidenschaft auch zum Gespräch kommt. Ich bin noch gar nie auf Unverständnis gestoßen! Meistens wird bei vielen ein reges Interesse geweckt, da man sich ja einen Angler so vorstellt, dass er stundenlang am See sitzt, einen Wurm badet, und dann ohne Fang nach Hause zurück kehrt. Wenn ich dann einen groben Abriss dessen gebe, was wirklich angeln bedeutet, dann höre ich oft: „Das würde ich auch gerne mal versuchen“. Es scheint einen großen Reiz auf die Leute aus zu üben, wenn man einem Hobby in der freien Natur nachgeht, und die Ruhe und Entspannung am Wasser in vollen Zügen genießen kann. Bei vielen Bekannten ist es so, dass sie dieses Abschalten und Loslassen vom Alltag nicht können und daher mein Hobby so bewundern, das genau das Gegenteil von meiner beruflichen Tätigkeit ist.
Die meiste Verwunderung und Unverständnis kommt allerdings dann auf, wenn es um das Thema des Zurücksetzens gefangener Fische geht. Es ist für einen Nichtangler nämlich absolut nicht nachvollziehbar, warum jemand angeln geht, der den Fisch gar nicht verwerten will. Man sieht es noch ein, wenn ein untermaßiger Fisch oder ein geschonter Fisch zufällig an den Haken geht und dann wieder releast wird. Aber gezieltes Catch & Release, also angeln mit dem Vorsatz, den Fang wieder in die Freiheit zu entlassen, versteht der Großteil meiner nicht angelnden Bekannten überhaupt nicht. Angeln und den Fang verwerten finden hingegen alle nachvollziehbar und auch in Ordnung.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man mit einem gewissen sinnvollen Blick auch Fische zurück setzen kann und soll. Aber striktes C&R lehne ich genau so ab, wie jeden Fang dem Gewässer zu entnehmen. Schade finde ich persönlich, dass viele jüngere Angler sich mit dem Thema waidgerechtes Töten und anschließendes Verwerten scheinbar nicht mehr groß beschäftigen wollen. Einen selbst gefangenen Fisch zu zubereiten und zu essen ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil unseres Hobbys Angeln.
In diesem Sinne liebe Kollegen wünsche ich Euch allen ein Frohes Fest und auch nächstes Jahr eine tolle Angelsaison, egal ob Ihr lieber releast oder den Fisch entnehmt.